Nur ein Jahr Haft
Mutter (23) schlägt Baby an Wand tot
01.02.2019'Mir tut es mega leid. Wenn ich könnte, würde ich alles anders machen.'
Schweiz. Ein Mord und das milde Gerichtsurteil dazu, lässt derzeit die Wogen in der Schweiz hochgehen. Eine 23-jährige Frau, in Serbien aufgewachsen, erschlug ihren Sohn und ihr anderes Kind starb an Unterlassung. Das Urteil des Kriminalgerichts in Luzern: ein Jahr Haft, dazu noch 22 Monate auf Bewährung.
Die junge Mutter ist im Dezember 2015 im siebten Monat schwanger, als die Horror-Tat passiert: Die damals 20 Jahre alte Serbin spürt jedoch, dass plötzlich die Wehen einsetzen. Sie legt sich in die Badewanne, bringt dort am Nachmittag des 10. Dezembers 2015 ein Baby zur Welt. Offenbar allein, schreibt "Blick".
Vor Gericht erklärt sie: "Ich wusste nicht, wie eine Geburt abläuft. Ich füllte die Badewanne, als es anfing. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich das geschafft habe. Ich lag in der Badewanne und schaute im Internet, wie das geht."
Kindsvater verlangte Abtreibung
Der Kindsvater hatte von der jungen Frau eine Abtreibung verlangt, sie dann verlassen. Ihren Eltern erzählte sie nicht von der Schwangerschaft. Sex vor der Ehe sei in ihrer Familie tabu gewesen: "Ich wüsste nicht, was passiert wäre, wenn ich meinen Eltern gesagt hätte, dass ich schwanger bin“, sagte die Angeklagte laut dem Luzerner Onlinemagazin "zentralplus". "Mein Vater war schon vor der Schwangerschaft gewalttätig."
Baby gegen Wand geschlagen
Die junge Frau ließ sich Badewasser ein, entband das erste Kind allein, sah sich dazu YouTube-Videos an, weil sie keine Ahnung hatte, was man bei einer Geburt beachten muss. Sie band die Nabelschnur mit einem Faden ab, holte von ihrer Mutter den Kellerschlüssel, ging mit ihrem unter den Kleidern versteckten Neugeborenen hinunter.
Im Keller schlug sie den Jungen der Zeitung "Blick" zufolge zweimal gegen eine Wand, warf ihn dann fest auf den Boden. Das Baby erlitt mehrfache Schädelbrüche und ein massives Schädel-Hirn-Trauma.
Zweites Kind stirbt kurz vor der Entbindung
31 Stunden später legt sie sich wieder in die Badewanne, bringt dort ihr zweites Kind zur Welt – es stirbt kurz vor der Entbindung. Sie wickelt den toten Bub in ein Frotteetuch. Er wird später in Tücher eingewickelt in einem Wäschekorb in der Küche gefunden, wie "Blick" berichtet. Wäre die 23-Jährige nach der ersten Geburt ins Spital gegangen, könnte auch dieses Kind noch leben, stellt die Rechtsmedizin fest.