Das Weltraumteleskop Kepler hat ein kurioses Durcheinander entdeckt.
Das Weltraumteleskop Kepler, dass das Weltall absucht, liefert eine Unmenge an Daten. Darunter wurde - zwischen Cygnus (Schwan) und Lyra (Harfe) - ein ungewöhnlicher Himmelskörper entdeckt. "Wir haben noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Es ist wirklich komisch," rätselt Tabetha Boyajian von der Yale Universität.
"Interessant und bizarr"
Entdecker des ungewöhnlichen Planeten waren die "Planet Hunters", Hobby-Astronomen, die den Wissenschaftlern helfen, die Unmenge an Kepler-Daten auszuwerten. Schon im Jahr 2011 gaben einige an, dass einer der Sterne "interessant" und "bizarr" sei, das Lichtmuster sehe merkwürdiger aus, als bei anderen bekannten Sternen.
Es sieht so aus, als würde eine große Masse an Materie in einer dichten Ansammlung um den Stern kreisen. Das würde bedeuten, dass der Stern relativ jung ist. Weil er aber nicht von einem Nebel umschlossen ist, glauben die Forscher, dass er schon "ausgewachsen" ist. Besonders mysteriös sind die Photonen, die um den Stern kreisen. Es sind so viele, dass Kepler es nicht schafft, sie zu registrieren.
In einer Beschreibung des Sterns, verfasst von Boyajian mit einigen der Hobby-Forscher, werden einige Möglichkeiten aufgezählt, was für den mysteriösen Stern verantwortlich sein könnte, darunter ein technischer Defekt des Teleskops, Stücke eines Asteroiden-Gürtels oder ein Zusammenstoß von Planeten. Boyajianhat in ihrer Arbeit nur "natürliche" Szenarien herangezogen, will aber nicht ausschließen, dass es auch "andere" geben könnte.
Super-Zivilisation?
Mit den "anderen Szenarien" beschäftigt sich Jason Wright, Astronom an der Penn State University. SETI-Forscher ("Search for Extraterrestrial Intelligence") vermuten, dass man von Außerirdischen bewohnte Planeten daran erkennen kann, dass gigantische technische Artefakte um sie kreisen. Die ungewöhnlichen Entdeckungen um den Planeten könnten demnach sowas wie Solaranlagen sein, die Energie aus Sternenlicht gewinnen.
Wrigt war fasziniert von den Daten und erklärt: "Aliens sollten immer die letzte Vermutung sein, aber das sieht nach etwas aus, das eine fremde Zivilisation gebaut hat." Mit einer riesigen Satellitenschüssel soll der Stern jetzt genauer untersucht werden. Eine erste Untersuchung ist für Jänner 2016 angesetzt.
VIDEO: Nicht ganz so mysteriös: Planet Jupiter