Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat die israelische Armee am Samstag erklärt, sich im ''Kriegsmodus'' zu befinden.
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes am Samstagabend erneut Raketenalarm gegeben. Bei den neuerlichen Angriffen wurden mehrere Menschen verletzt. Zahlreiche Explosionen waren über der Küstenmetropole zu hören, die vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten in mehreren Städten des Landes die Warnsirenen.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte am Abend mit, es seien 150 Raketen auf Israel abgeschossen worden. Grund sei, dass Israel ein Wohnhaus im Gazastreifen attackiert habe. Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Angriff Ziele der Hamas im Gazastreifen. Israels Armee griff die zwei mehrstöckigen Gebäude eigenen Angaben nach an, weil diese von hochrangigen Hamas-Mitgliedern für terroristische Aktivitäten genutzt worden seien. "Die Terrororganisation Hamas platziert ihre militärischen Mittel bewusst im Herzen der Zivilbevölkerung im Gazastreifen." Die Armee habe die Bewohner zuvor zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert.
"Wir kämpfen an 22 Orten"
Am Abend dauerten die Kampfhandlungen an fast zwei Dutzend Orten an. "Wir kämpfen an 22 Orten", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag. Es gebe keine Gemeinde im Süden Israels, in der keine Streitkräfte seien. "Es gibt Gemeinden, die von Terroristen befreit wurden, aber wir möchten das Gebiet weiter durchsuchen, bevor wir dies bekannt geben", sagte Hagari weiter.
In den Orten Ofakim und Beeri sei es zu Geiselnahmen gekommen. "Dort sind Spezialeinheiten mit hochrangigen Kommandeuren im Einsatz und es kommt zu scharfen Feuergefechten", sagte Hagari. "Wir befinden uns im Krieg." In allen Gebieten seien Straßensperren errichtet worden.
Mindestens 250 Tote
Bisher sind bei den Angriffen auf Israel mindestens 250 Menschen getötet worden. Mehr als 1.100 weitere seien verletzt worden, hieß es am Samstagabend aus medizinischen Kreisen. Zuvor hatten mehrere israelische Medien über die seit dem Nachmittag erneut gestiegene Zahl der Opfer berichtet. Bei israelischen Gegenangriffen im Gazastreifen wurden bisher 232 Menschen getötet und knapp 1.700 verletzt. Das teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit.
Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hatte die israelische Armee am Samstag erklärt, sich im "Kriegsmodus" zu befinden. Das Militär reagierte damit auf Überraschungsangriffe militanter Palästinenser mit Hunderten von Raketen sowie das Eindringen bewaffneter Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel.
Netanyahu: "Wir sind im Krieg"
Die Hamas hatte nach den massiven Raketenangriffen den Beginn einer Militäroperation gegen Israel erklärt. "Wir sind im Krieg und wir werden gewinnen", erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in einer Video-Botschaft. "Unser Feind wird einen Preis bezahlen, wie er ihn noch niemals kennengelernt hat." Netanyahu wollte im Verlauf des Tages Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee abhalten.