"Britain First"
Nach Attentat: Brexit-Gegnerin Jo Cox tot
16.06.2016
Britische Abgeordnete nach Angriff in Nordengland gestorben.
Eine Woche vor dem Referendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU ist eine britische Abgeordnete der Labour-Partei angegriffen und tödlich verletzt worden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 41 Jahre alte Jo Cox hatte sich für einen Verbleib ihres Landes in der EU stark gemacht.
Mit Schusswaffe und Messer attackiert
Beide Lager setzten nach Bekanntwerden der Tat den Wahlkampf für die Volksabstimmung am 23. Juni für den Rest des Tages aus. Führende Politiker zeigten sich entsetzt über die Bluttat, deren Hintergründe zunächst unklar waren.
Cox war zu Besuch in ihrem nordenglischen Wahlkreis, als sie von einem Mann mit einer Schusswaffe und einem Messer attackiert wurde. Sie erlag später ihren Verletzungen. Ein 52-Jähriger wurde in der Nähe des Tatorts festgenommen.
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Täter wie von Sinnen
Jo Cox wurde um die Mittagszeit im Zentrum der kleinen Stadt Birstall in ihrem nordenglischen Wahlkreis attackiert. Medienberichten zufolge beobachteten Augenzeugen, wie ein Mann mehrere Schüsse auf die Politikerin abfeuerte und anschließend mit einem Messer auf sie einstach. Auch ein 77-jähriger Mann wurde angegriffen, er wurde nur leicht verletzt.
Kurz nach der Tat wurde ein 52-jähriger Mann festgenommen, die Polizei geht davon aus, dass es sich dabei um den Täter handelt. Von weiteren Tätern sei nicht auszugehen, teilte eine Polizeisprecherin mit.
Premierminister David Cameron sagte seine für den Abend geplanten Wahlkampftermine in Gibraltar ab. "Der Tod von Jo Cox ist eine Tragödie, sie war eine pflichtbewusste und sozial engagierte Abgeordnete. Meine Gedanken sind bei ihrem Ehemann Brendan und ihren beiden kleinen Kindern", schrieb er auf Twitter.
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Der Ex-Bürgermeister von London und Brexit-Befürworter Boris Johnson schrieb: "Ich bin traurig und schockiert, von Jo Cox' Tod zu hören".
Land unter Schock
Auch Labour-Chef Jeremy Corbyn brachte seine Bestürzung per Twitter zum Ausdruck: "Die ganze Labour-Partei und Labour-Familie - und gewiss das ganze Land - werden angesichts dieses abscheulichen Mordes an Jo Cox heute schockiert sein."
Der Ehemann der Politikerin, Brendan Cox, betonte in einem Statement: "Sie hätte sich jetzt vor allem zwei Dinge gewünscht. Erstens, dass unsere geliebten Kinder viel Liebe erfahren, und zweitens, dass wir uns alle zusammentun, um gegen den Hass zu kämpfen, der sie getötet hat. Hass hat keine Überzeugung, Ethnie oder Religion, er ist giftig."
SPÖ-Klubchef Andreas Schieder erklärte in einer Aussendung: "Die heutige Gewalttat gegen die Labour-Abgeordnete Jo Cox macht fassungslos, wütend und zutiefst betroffen". Die europäische Sozialdemokratie habe "eine liebenswerte Kollegin, eine talentierte Politikerin und eine unermüdliche Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Frieden verloren".