Infektion endet fast immer tödlich
Nach Corona: Neuer Virus-Alarm in Bayern
09.06.2022Unweit der österreichischen Grenze wurde bei einem Menschen das Borna-Virus nachgewiesen. Eine Infektion endet fast immer tödlich.
Nach Corona und den Affenpocken gibt es nun neuen Virus-Alarm. In Bayern wurde im Landkreis Mühldorf am Inn und damit unweit der österreichischen Grenze eine Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen. Die Krankheit verläuft fast immer tödlich. Das teilte das bayrische Landratsamt am Dienstag mit.
Klassische Borna-Viren lösen eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Pro Jahr werden im Schnitt zwei Infektionen in Deutschland bekannt, Wissenschafter gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer höher liegt, bei bis zu sechs Fällen pro Jahr. Ein Schwerpunkt der Infektionen liegt in Bayern.
Bisher noch kein Fall in Österreich
Einziger bekannter Reservoirwirt des Erregers ist die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon), bei der die Infektion keine schweren Symptome verursacht. Die Spitzmäuse scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus - darüber können sich dann andere Säugetiere und in seltenen Fällen auch der Mensch anstecken.
Dass sich Nutztiere wie Pferde und Schafe mit der Bornaschen Krankheit anstecken und daran sterben können, ist schon wesentlich länger bekannt. BoDV-1 kommt in Deutschland in Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und angrenzenden Teilen benachbarter Bundesländer vor. Fälle von Bornascher Krankheit bei Tieren gibt es zudem auch in Teilen der Schweiz und Liechtenstein. In Österreich wurde das Virus bis dato nicht bei Menschen und nur vereinzelt bei Tieren nachgewiesen - in den vergangenen vier Jahren wurden laut AGES vier Fälle von Bornascher Krankheit beim Pferd detektiert.