Dem Kickboxer wurde eine Pizzaschachtel zum Verhängnis.
Das ist nicht ganz nach Plan verlaufen: Zwei Tage nachdem er gegenüber Klimaaktivistin Greta Thunberg auf Twitter den Auto-Macho raushängen ließ, ist der frühere Kickbox-Profi Andrew Tate am Donnerstag in Rumänien festgenommen worden. Die Justiz war dem mutmaßlichen Menschenhändler, Vergewaltiger und Bandenkriminellen laut Gerüchten auf die Schliche gekommen, weil er ein Hassvideo gegen Thunberg verbreitete, auf dem eine Pizzaschachtel mit rumänischer Aufschrift zu sehen war. Ebenfalls festgenommen wurden Tates Bruder und zwei Rumänen, nachdem die für Organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft, DIICOT, in Bukarest und Umgebung fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt hatte. Die vier Verdächtigen sollen seit Beginn des Jahres 2021 Menschenhandel in Rumänien und auch in den USA und Großbritannien betrieben und Frauen zur Prostitution gezwungen haben.
Mit Blick auf Medienberichte, wonach dieser Pizzakarton einen Hinweis auf den Aufenthaltsort Tates gegeben habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft DIICOT auf dpa-Anfrage: "Das sind amüsante Spekulationen."
Greta legt nach
Thunberg legte unterdessen bei Twitter noch mal nach und schrieb am Freitag: "Das passiert, wenn man seine Pizzakartons nicht recycelt." Innerhalb von Minuten wurde der Tweet Zehntausende Mal mit "Gefällt mir" gutgeheißen.
this is what happens when you don’t recycle your pizza boxes
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) December 30, 2022
Begonnen hatte alles am Dienstag, nachdem Tate ein Foto gepostet hatte, das ihn beim Betanken eines Sportwagens gezeigt hat. "Hallo Greta Thunberg. Ich habe 33 Autos. Mein Bugatti hat einen w16 8.0L quad turbo. Meine ZWEI Ferrari 812 competizione haben 6.5L v12s. Das ist nur der Anfang. Bitte gib mir Deine E-Mail-Adresse, damit ich eine vollständige Liste meiner Autosammlung und ihrer jeweiligen enormen Emissionen schicken kann."
Die Klimaaktivistin konterte, indem sie ein bekanntes Klischee über Besitzer fetter Sportwagen bemühte. "ja, bitte erleuchte mich. schick mir ein e-mail an smalldickenergy@getalife.com (kleinerschwanzenergie@machwasausdeinemleben.com)", twitterte Thunberg.
Tate war wegen frauenfeindlicher Kommentare und hasserfüllter Sprache in vielen sozialen Medien verbannt gewesen. So konnte er jahrelang auch nicht auf Twitter präsent sein. Aufgehoben wurde die Sperre vom neuen Twitter-Chef Elon Musk. Nach Tates Festnahme wurde dieser Schritt hämisch kommentiert. So schrieb eine Nutzerin ironisch, dass sie Musk retrospektiv Recht geben müsse, denn "die Twitter-Wiederzulassung von Andrew Tate war ein Beitrag zum Kampf gegen Menschenhandel".