Völlige Zerstörung nach Hurrikan Matthew. ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel ist vor Ort.
Die Verzweiflung in Haiti kennt kaum Grenzen. Nach dem Hurrikan kommen die Krankheiten und der Hunger. „Wir sind in Not, der Hunger bringt uns um“, ruft eine Gruppe von aufgebrachten und verzweifelten Menschen in der Ortschaft Houck an der Südwestküste.
Gerade haben sie die wichtigste Straße der Gegend mit Baumstämmen blockiert und damit einen Hilfskonvoi mit Lebensmitteln zum Stehen gebracht. Er war unterwegs zur Westküste, machte bei ihnen jedoch nicht halt. Es kommt zu einer gewalttätigen Auseinadersetzung mit der Polizei, die die Straße wieder räumt.
"Matthew" traf Küste mit voller Wucht, Elend ist riesig
Der Politiker Herve Charles sagt: „Sie haben alles verloren, sie haben kein Wasser, keine Nahrung. Ich verstehe sie. Aber was sie tun, ist ein Verbrechen.“
Quelle: Herbert Bauernebel
1.000 Todesopfer
Nach dem verheerenden Wirbelsturm "Matthew" ist die Zahl der Toten auf der Karibikinsel Haiti auf 1.000 gestiegen. Das ergab am Sonntag eine Auswertung von Angaben diverser lokaler Behörden. Teilweise wurden die Opfer in Massengräbern bestattet. Wegen des Mangels an sauberem Trinkwasser befürchtete die haitische Regierung zudem einen Anstieg der Cholera-Erkrankungen.
Krankheiten
Dazu kommt jetzt die Cholera: Schon 13 Menschen starben, eine Epidemie droht. Hilfe kommt aus dem Ausland: Kuba, Kolumbien und Venezuela schicken Ärzte, die USA 480 Tonnen Hilfsgüter. Aus Österreich ist Caritas-Experte Robert Moosbrugger nach Haiti aufgebrochen.