Der Krebs von Prinzessin Kate war ohne Frage ein Schock. Für viele überraschend: Es war bereits die dritte Krebs-Diagnose im britischen Königshaus binnen kurzer Zeit. Ärzte schlagen nun in Sachen Krebs Alarm und sehen einen weltweiten Trend.
Brustkrebs und Hautkrebs bei Herzogin Sarah, Prostatakrebs bei König Charles und nun ebenfalls Krebs bei Prinzessin Kate – im Zeitraum von nur etwa einem Jahr wurde die britische Monarchie gleich drei Mal von der heimtückischen Krankheit heimgesucht.
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Die Schockdiagnose von Kate Middleton in der vergangenen Woche hat ein Schlaglicht auf den verblüffenden Trend geworfen, von dem führende Ärzte behaupten, es handele sich um ein weltweites Problem.
Diese mysteriöse Krebs-"Epidemie" soll vor allem Menschen unter 50 Jahren betreffen. Wissenschaftler suchen nun händeringend nach einer Ursache – doch trotz jahrelanger Forschung herrscht derzeit Ratlosigkeit, was hinter diesem Problem steckt.
Zwar geht man davon aus, dass in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für die Gefahr von Krebs gestiegen ist und bessere Diagnosemethoden zu der Steigerung an Krebs-Erkrankungen beigetragen haben. Doch nach der Schock-Nachricht von der Prinzessin von Wales behauptet ein Chirurg, dass ein noch zu entdeckender Faktor dafür verantwortlich sein könnte.
Gib es unbekannten Umweltfaktor?
Professor Andrew Beggs, Facharzt für kolorektale Chirurgie und Senior Clinical Fellow an der Universität von Birmingham, meint in der "Daily Mail": "Es könnte einen unbekannten Umweltfaktor geben, den wir trotz umfangreicher Forschung noch nicht entdeckt haben." Krebs sei auch in jungen Jahren keineswegs selten, so der Experte.
Beggs betont: "Ich leite eine Klinik für Krebs im Frühstadium bei Erwachsenen, und wir sehen immer mehr Menschen in ihren 40ern mit Krebs."
Höhere Krebsraten-Steigerung bei Jungen
Der Mediziner sieht vor allem die Daten in Großbritannien alarmierend. Daraus geht hervor, dass die Krebsraten zwar in allen Altersgruppen gestiegen sind, die Zahl der Fälle bei jungen Menschen jedoch weitaus stärker zugenommen hat.
Nach Angaben von Cancer Research UK (CRUK) liegt die Inzidenzrate bei jüngeren Briten (im Alter zwischen 25 und 49 Jahren) jetzt bei 162,4 Fällen pro 100 000 Menschen pro Jahr – 22 Prozent mehr als noch in den 90er Jahren.
Dieser Anstieg sei nicht nur auf die besseren Krebserkennungsmethoden zurückzuführen, meinen Experten.
Zum Vergleich: Bei den über 75-Jährigen, die etwa die Hälfte aller Krebsfälle im Vereinigten Königreich ausmachen, stieg die Rate im gleichen Zeitraum nur um 9 Prozent.
Onkologe: "Es gibt derzeit eine Epidemie"
Die Steigerungsrate und die Tatsache, dass es den Wissenschaftlern bisher nicht gelungen ist, die Ursache zu ermitteln, beunruhigt die Experten.
Der Onkologe Dr. Shivan Sivakumar von der University of Birmingham formuliert es drastisch: "Es gibt derzeit eine Epidemie von jungen Menschen (unter 50), die an Krebs erkranken. Die Ursache dafür ist unbekannt, aber wir beobachten, dass mehr Patienten an Unterleibskrebs erkranken", sagte er der "Daily Mail".
Experte hat eine Vermutung
Mit dem Coronavirus oder den Impfstoffen dagegen habe die Situation jedenfalls nichts zu tun. "Es hat lange davor begonnen", betont Professor Karol Sikora, ein Onkologe mit mehr als 40 Jahren Erfahrung. Die Steigerung sei bereits seit vielen Jahren zu beobachten. Er vermutet eher an Umwelteinflüsse und einen ungesunden Lebensstil der Meschen: "Fettleibigkeit, fettreiche Ernährung, sitzende Tätigkeit, ganztägiges Sitzen am Schreibtisch."