Acht Geschäfte, sechs Banken und ein Kiosk wurden demoliert.
Bei den jüngsten Krawallen militanter Gegner der griechischen Sparprogramme sind in Athen Schäden in Millionenhöhe entstanden. Nach einer vorläufigen Bilanz der Polizei hätten die Randalierer acht Geschäfte, sechs Bankfilialen und einen Kiosk zerstört. Zudem seien an den Fassaden der Luxushotels am zentralen Syntagma-Platz erhebliche Schäden entstanden, berichtete die Zeitung "Ta Nea" am Freitag unter Berufung auf die Sicherheitskräfte. Dutzende von Gebäuden seien leicht beschädigt worden.
30 Tonnen Schutt
Allein auf dem Platz vor dem griechischen Parlament seien bei Aufräumarbeiten 30 Tonnen Schutt abtransportiert worden. Randalierer hatten sich in der Nacht auf Donnerstag nach der Verabschiedung des Sparpakets durch das Parlament stundenlange Straßenkämpfe mit der Polizei geliefert und die Athener Innenstadt in ein Schlachtfeld verwandelt. Sie hatten Marmorstücke aus Fassaden und Treppenstufen herausgebrochen und als Wurfgeschoße gegen die Polizei eingesetzt. Die Athener Stadtverwaltung bezifferte den Schaden allein an städtischem Eigentum auf 1,2 Millionen Euro.
Reiseveranstalter besorgt
Der Verband griechischer Reiseveranstalter rief die Regierung dazu auf, dafür zu sorgen, dass solche Zwischenfälle sich nicht wiederholten. Die Krawalle schadeten dem Ruf Griechenlands als Reiseziel. Tourismusminister Pavlos Geroulanos räumte ein: "Das Bild, das Athen in aller Welt abgegeben hat, ist absolut inakzeptabel." Der Tourismus werde aber keinen Schaden nehmen, wenn es gelinge, den Ausbruch weiterer Krawalle zu verhindern. Der Minister erinnerte daran, dass der Tourismus sich in diesem Jahr trotz der Krise bisher gut entwickelt habe und wieder mehr Urlauber nach Griechenland gekommen seien.
Österreicher lassen sich Griechenland-Urlaub nicht verderben
Die Negativschlagzeilen rund um Griechenland reißen nicht ab - und trotzdem lassen sich österreichische Touristen nicht davon abhalten, ihren Urlaub in Hellas zu verbringen. Während die Bevölkerung in Athen gegen das Sparpaket der Regierung streikt und es zu massiven Ausschreitungen kommt, scheint auf den Ferieninseln alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Die großen Reiseveranstalter von TUI über Thomas Cook bis Ruefa verzeichnen sogar Zuwachse bei Griechenland-Buchungen und berichten von unbesorgten Touristen und keinen Stornierungen. Im Schnitt verbringen jedes Jahr rund eine halbe Million Österreicher ihren Urlaub in Griechenland.
Reiseveranstalter melden Zuwächse
Zählte Griechenland im Vorjahr zu den Verlierern unter den touristischen Destinationen, gehe es heuer wieder aufwärts. Beim Verkehrsbüro liegen die Buchungen um rund 4 Prozent über dem Vorjahr, auch TUI berichtet von einem Plus im hohen einstelligen Bereich. Der Österreich-Chef von Thomas Cook, Ioannis Afukatudis, sprach erst kürzlich von einem zweistelligen Zuwachs gegenüber 2010.