Diesen Witz fanden die Rechtspopulisten offenbar gar nicht lustig.
Satire darf alles. Spätestens seit dem Schmähgedicht von Jan Böhmermann wissen wir, dass das in Deutschland in der Theorie verstanden wird, allerdings das oft an der Rechtslage scheitert. Nun geht es einem weiteren Satiriker an den Kragen. Dieses Mal klagt aber nicht etwa ein ausländischer Machthaber, sondern die neue Spitzenkandidatin der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), Alice Weidel.
In der Satiresendung „extra 3“ griff Moderator Christian Ehring eine Aussage von Weidel auf. Sie sagte: „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte." Ein Satz, der vielen sauer aufstieß. Ehring sagte anschließend in der NDR-Sendung: „Jawoll, Schluss mit der politischen Korrektheit. Lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht!"
Zu viel für Weidel. Auf Twitter teilte ihr Sprecher Christian Lüth mit: „Wir gehen dagegen juristisch vor. Das wird teuer für diesen GEZ-Primitivling." Wie „Spiegel Online“ berichtet, sei der zuständige Medienanwalt der Rechtspopulisten bereits damit betraut worden. Dieser soll angekündigt haben, dass man „Herrn Ehring klagen werde“. Er bezeichnete die Aussagen des Moderators als beleidigend und verleumderisch.
Der Heimatsender von „extra 3“, der NDR, zeigt sich von einer möglichen Klage wenig beeindruckt. Auf Nachfrage vom „Spiegel“ hieß es, dass man dem „gelassen entgegenblicken" würde.
Der Skandalsager ist ab Minute 27 zu sehen: