Nach der Entdeckung des hochansteckenden Poliovirus in Abwasserproben im Gazastreifen hat die israelische Armee mit einer groß angelegten Impfaktion für ihre in dem Palästinensergebiet eingesetzten Soldaten begonnen.
Die Impfaktion gelte "für alle Bodentruppen, sowohl reguläre als auch Reservetruppen", erklärte die Armee am Sonntag. Überdies werde die palästinensische Bevölkerung mit Impfstoffen versorgt.
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Über die Anzahl der von den Impfungen betroffenen Soldaten machte die Armee keine Angaben. Derzeit dienen bei den israelischen Streitkräften etwa 170.000 Soldaten und weitere 300.000 Reservisten. Die gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium getroffene Entscheidung ziele darauf ab, "die Gesundheit der Soldaten und der israelischen Bürger zu schützen".
Impfstoffe auch für die Bevölkerung
Weiter hieß es, die israelische Armee arbeite auch mit anderen Organisationen zusammen, um Impfstoffe für die Bevölkerung des Gazastreifens in das Gebiet zu bringen. Bisher seien 300.000 Impfstoffe ausgeliefert worden.
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Laut der Erklärung wurde die Anordnung erteilt, nachdem die Armee Stichproben im Gazastreifen ausgeführt hatte. In den Abwasserproben wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministerium bei der Untersuchung in israelischen Laboren der Poliovirus-Typ 2 nachgewiesen. Demnach hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO Ähnliches festgestellt. Krankheitsfälle wurden bisher jedoch nicht gemeldet.
Das hochansteckende Poliovirus ist der Auslöser für die Krankheit Poliomyelitis - der medizinische Begriff für Kinderlähmung. Er greift das Rückenmark an und kann bei Kindern irreversible Lähmungen verursachen. Es wird in der Regel über die Fäkalien einer infizierten Person verbreitet und über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel aufgenommen.