Eine Mobiltelefon-App für Direktoren und ein Training für Schulwächter.
Nach einem Angriff pakistanischer Taliban auf eine Universität nahe Peshawar haben landesweit Aktionen zur Sicherung von Bildungseinrichtungen begonnen. Bei dem Taliban-Überfall waren vor einer Woche 21 Menschen getötet worden, unter ihnen 17 Studenten.
Polizei per Tastendruck
In der betroffenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa habe man in den vergangenen Tagen Schul- und Universitäts-Direktoren mit einer Mobiltelefon-App für den Notfall ausgerüstet, sagte der Bildungsminister der Provinz, Shah Ferman, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Mit nur einem Tastendruck könne die Polizei informiert werden. Die App gibt es, seit im Dezember 2014 Taliban an einer Schule in Peshawar 136 Kinder ermordeten. Außerdem werde daran gearbeitet, das Gesetz, das die Bewaffnung von Lehrern erlaubt, "noch effektiver" zu machen. Man habe auch ein System der "Überraschungsbesuche von Polizei an Schulen in besonders gefährdeten Gegenden" eingerichtet.
Schulungen für Wächter
In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad standen am Mittwoch Polizisten vor vielen Schulen. Vor einigen waren laut Polizeiquellen Schleusen eingerichtet worden, an denen Autos durchsucht werden. In der Nachbarstadt Rawalpindi begannen Einheiten der Elitepolizei, Schulwächter zu trainieren. Diese Schulungen werde es "überall in der Provinz Punjab" geben, sagte der Bildungsminister der Provinz, Rana Mashood, in TV-Interviews. Punjab ist die größte der pakistanischen Provinzen mit mehr als 100.000 Bildungseinrichtungen. Mashood kündigte auch an, dass Schulen, die sich nicht an die per Post verschickten Sicherheitsrichtlinien hielten, schließen müssten.