"Mord mit möglichem Vorsatz"

Nach Tod des Flüchtlingskinds Aylan Kurdi: Weitere Haftstrafen

13.03.2020

Rund viereinhalb Jahre nach dem Tod des syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi hat ein Gericht in der Türkei drei Männer wegen Mordes zu Haftstrafen von je 125 Jahren verurteilt.

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© APA/AFP/DOGAN NEWS AGENCY/NILUFER DEMIR
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Mugla. Das Gericht in der südwestlichen Stadt Mugla warf den Männern "Mord mit möglichem Vorsatz" im Falle des damals drei Jahre alten Aylan und vier weiterer syrischer Flüchtlinge vor, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag berichtete.

Die drei Männer waren zuvor in der südlichen Stadt Adana festgenommen worden. Die Nationalität der Täter war zunächst nicht bekannt.

Bereits 2016 hatte ein Gericht in der Türkei in dem Fall zwei syrische Schlepper wegen Menschenschmuggels zu jeweils vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt.

"Tot an den Strand gespült worden"

Der Fall des dreijährigen Aylan hatte während der Flüchtlingskrise weltweit für Entsetzen gesorgt. Der Bub war Anfang September 2015 tot an den Strand des Urlaubsortes Bodrum gespült worden. Bei einem Bootsunglück in der türkischen Ägäis waren fünf Flüchtlinge umgekommen, darunter neben Aylan auch dessen Bruder und Mutter. Die Familie hatte versucht, von der Türkei aus in die EU zu gelangen. Das Foto des toten Aylan wurde zum weltweiten Symbol für das Leid der Flüchtlinge.

Derzeit versuchen erneut Tausende Migranten über die Türkei in die EU zu gelangen. An der Grenze zu Griechenland war es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen.
 

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