Der tschechischer Präsident hat in Chile eine Füllfeder eingesteckt.
Die Affäre des tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus um die Protokoll-Füllfeder, die er bei einer Pressekonferenz bei seinem Chile-Besuch diskret in der Tasche verschwinden ließ, hat ein Nachspiel. Klaus verteidigte sich nach seiner Rückkehr nach Prag, dass es sich um ein "übliches Schreibgerät" gehandelt habe. Laut der Sprecherin des Präsidentenpalastes in Santiago de Chile, die von der tschechischen Tageszeitung "Pravo" (Donnerstag-Ausgabe) zitiert wurde, war es aber ein künstlerisches Halbedelstein-Produkt von chilenischen Kunsthandwerkern.
"Die Protokoll-Füllfeder war ein künstlerisches Erzeugnis aus dem Werk chilenischer Geschmeidemacher", sagte eine Mitarbeiterin der Pressestelle der chilenischen Präsidentenkanzlei, Paola Elbiet, gegenüber der Zeitung. Das mit Radierungen geschmückte Schreibgerät sei aus dem Halbedelstein Lapislazuli hergestellt worden. Zur Frage, was mit dieser Protokoll-Füllfeder nach der Unterzeichnung von Abkommen normalerweise passiere, schwieg die Sprecherin laut "Pravo".
Die TV-Aufnahmen zeigen, wie Klaus zunächst mit dem noblen Schreibutensil auf dem Tisch spielt. Dann wandert die rechte Hand des Präsidenten mit der Feder unter den Tisch - und gleichzeitig auch seine linke Hand, mit der er sie dann offenbar in seine Sakkotasche steckt. Mit beiden leeren Händen knöpft er sodann das Sakko zu und legte seine Hände nacheinander wieder auf den Tisch - ohne das Schreibgerät.