Den Verhandlungsteams stehen zwei lange Nächte bevor.
Im Atomstreit mit dem Iran zeichnet sich auch am sechsten Verhandlungstag der Mammutrunde im Wiener Palais Coburg keine baldige Lösung ab. Diplomatische Kreise teilten am Sonntag mit, dass sich die Medienvertreter auf "zwei lange Nächte" einstellen sollten. Die iranische Verhandlungsdelegation hat indes bekräftigt, dass noch nichts beschlossen wurde.
"Es riecht danach, dass auch diesmal die Entscheidung in letzter Sekunde fallen wird. Wir könnten sogar ein Genf 3-Szenario vorfinden. Also hebt euch eure Kräfte auf und harrt der Dinge, die noch kommen", meinte ein Vertreter aus dem Umfeld der Verhandler zu den Journalisten am Sonntagnachmittag.
Die iranische Verhandlungsdelegation hat nach Angaben von Mitarbeitern der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA erneut dementiert, dass bereits irgendetwas beschlossen worden sei. Weder eine Verlängerung des Interimsabkommens, noch eine Rahmenvereinbarung oder ein Deal seien bisher finalisiert, hieß es.
Unterdessen fanden am Sonntagnachmittag eine Reihe von weiteren Expertengesprächen auf technischer Ebene statt. Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif besprach sich mit seinen beiden Stellvertretern Abbas Araqchi und Majid Takhte Ravanchi. Am frühen Abend will er mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammenkommen.