Türkischer Premier wirft Israel "Staatsterror" und UNO völliges Versagen vor.
In dem aktuellen Konflikt im Gazastreifen
hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Einstellung israelischer Politiker gegenüber den Palästinensern mit dem Gedankengut der Nationalsozialisten verglichen. "Wo ist der Unterschied zwischen dieser Mentalität und Hitler?", fragte Erdogan laut türkischen Presseberichten von Mittwoch.
Knesset-Abgeordnete legitimierte Angriffe auf palästinensische Zivilisten
Die rechte Knesset-Abgeordnete Ayelet Shaked hatte zuvor die palästinensischen Zivilisten
als legitime Ziele von Angriffen bezeichnet. Erdogan warf Israel bei einer Rede vor Abgeordneten der regierenden AKP "Staatsterror" vor und kritisierte, die Weltgemeinschaft schweige zum Vorgehen Israels. Der Ministerpräsident warf den Vereinten Nationen völliges Versagen in der Gaza-Krise vor. Er selbst spreche als Einziger diese Wahrheiten offen an - deshalb sei er international auch "unbeliebt", sagte Erdogan. "Israel verübt weiter Staatsterror in der Region. Niemand außer uns fordert ein Ende" der israelischen Gewalt, sagte er.
Eine rasche Normalisierung der Beziehungen mit Israel schloss Erdogan wegen der Gewalt in Gaza aus. Die Türkei hatte seine Kontakte zu Israel nach dem Tod von neun türkischen Gaza-Aktivisten bei der Erstürmung des türkischen Schiffs "Mavi Marmara" durch Israel auf ein Minimum reduziert. Gespräche über einen Neuanfang machten laut Erdogan in jüngster Zeit gute Fortschritte. Da Israel bei seinen Angriffen in Gaza jedoch unschuldige Menschen töte, sei dieser Neuanfang derzeit undenkbar.