Forschungs-Objekt war eine 24-jährige Patientin, die im Krankenhaus in ein Koma fiel, aus dem sie nicht mehr erwachte. Ihre Familie beschloss nach drei Tagen, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen.
Die Studie eines Forschungs-Teams um die Neurologin Jimo Borjigin von der University of Michigan (USA) befasst sich mit der Frage, was genau passiert, wenn wir sterben. Forschungs-Objekt war eine 24-jährige Patientin, die jahrelang unter Herzrhythmus-Störungen und Krampfanfällen litt und eines Tages zusammenbrach und ins Spital gebracht werden musste. Dort fiel sie in ein Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte. Ihre Familie beschloss nach drei Tagen, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen. Die Sterbende wurde als "Patientin eins" dem Forschungs-Team um Neurologin Jimo Borjigin überstellt.
Die Wissenschaftler überwachten die Hirnströme der Sterbenden und die Ergebnisse überraschten die Forscher. So kam es nach dem Sauerstoff-Entzug zu einem Aktivitätsschub im sterbenden Gehirn. Außerdem vibrierten Bereiche, die während der lebenserhaltenden Maßnahmen nahezu still waren, plötzlich von hochfrequenten elektrischen Signalen. Weiters wurden die Bereiche des Gehirns, die von Forschern als "heiße Zone" für das Bewusstsein betrachtet werden, extrem lebendig. Die Wellen-Signale blieben länger als sechs Minuten nachweisbar.
Gehirn arbeitete in einer Art Hyper-Antrieb
Professorin Borjigin sagt gegenüber "The Guardian": "Als sie starb, arbeitete das Gehirn von Patientin eins in einer Art Hyper-Antrieb." Borjigin weiter: "Während des Sterbens spielte sich im Gehirn minutenlang etwas ab, das erstaunlicherweise nach Leben aussah."
"Entgegen der herrschenden Meinung ist das Gehirn während eines Herzstillstands tatsächlich superaktiv", so Borjigin. Die Forscherin ist sich sicher, dass "Patientin eins" eine Nahtod-Erfahrung mit außerkörperlichen Empfindungen, Visionen von Licht und Gefühle der Freude oder Gelassenheit hatte.