Auch die Gültigkeit der Resolution 1973 des UNO-Sicherheitsrates endet.
Die NATO hat am Montag ihren Militäreinsatz in Libyen offiziell beendet. Nach genau sieben Monaten Dauer waren zum Abschluss der Mission weder in der NATO-Zentrale in Brüssel noch im zuständigen Hauptquartier in Neapel Zeremonien geplant. "Dies ist ein Arbeitstag wie jeder andere", sagte ein Militärsprecher in Neapel am Montag.
Resolution endet
Am Montag endete auch die Gültigkeit der Resolution 1973 des UNO-Sicherheitsrates, auf die sich die NATO bei ihrem Einsatz gestützt hatte. Die Resolution erlaubte "alle nötigen Maßnahmen" zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Übergriffen der Sicherheitskräfte des mittlerweile getöteten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi.
Seit Ende März hatten Kampfflugzeuge von zwölf NATO-Staaten und vier anderen Ländern rund 26.500 Lufteinsätze gegen militärische Einrichtungen der Regierung geflogen. Kriegsschiffe kontrollierten mehr als 3100 Schiffe vor der libyschen Mittelmeerküste, um Waffeneinfuhren zu verhindern.
Der Nationale Übergangsrat Libyens hatte das Nordatlantische vergeblich um eine Verlängerung des Einsatzes gebeten. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte den Einsatz als "einen der erfolgreichsten in der Geschichte der NATO" bezeichnet. Die Allianz sei auch in Zukunft zur Hilfe bereit, "falls das benötigt und erbeten wird".
Zwei Österreicher
Österreich war mit zwei Stabsoffizieren im europäischen Planungsstab für den Libyen-Einsatz vertreten. Deutschland beteiligte sich nicht direkt an der Militäraktion, da Berlin im Weltsicherheitsrat der UNO-Resolution nicht zugestimmt hatte. Allerdings wurde durch Verstärkung der deutschen Besatzungsmitglieder der NATO-Aufklärungsflugzeuge über Afghanistan Raum für den Einsatz anderer AWACS-Aufklärer über Libyen geschaffen.