Bei einem Luftangriff der NATO wurde laut Rebellen Khamis Gaddafi getötet.
Weltweite Verwirrung: Ein Sohn des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi soll am Freitag bei einem NATO-Luftangriff getötet worden sein – so lautet die Behauptung der Aufständischen. Bei dem Angriff auf die westliche Stadt Zlitan seien insgesamt 32 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen auch Khamis Gaddafi, sagte ein Sprecher der Rebellen.
Dementi
Die Regierung widersprach dem Bericht sofort: „Das sind falsche Nachrichten. Sie haben die Nachricht über Herrn Khamis Gaddafi in Zlitan erfunden, um ihr Töten zu verdecken“, heißt es aus Tripolis. „Das ist ein schmutziger Trick.“ Fazit: Niemand weiß jetzt, ob Khamis Gaddafi (31) noch lebt oder nicht. Sicher ist: Vor zwei Monaten wurde bei einem NATO-Angriff der jüngste Sohn Gaddafis, Saif al-Arab – nicht zu verwechseln mit dem in Österreich wohlbekannten Saif al-Islam – getötet.
„Unsterblich?“
Pikant: Khamis war von den Rebellen schon einmal für tot erklärt worden. Das war am 20. März nach einem Angriff auf die Gaddafi-Residenz in Bab al-Aziziya in Tripolis. Ein desertierter Pilot der libyschen Luftwaffe sei mit seinem Kampfjet absichtlich auf den Stützpunkt gestürzt, hieß es damals. Wenig später zeigte das Staatsfernsehen angebliche „Live-Bilder“, auf denen zu sehen war, wie Khamis Gaddafi an der Residenz der Familie in Bab al-Aziziya von Anhängern seines Vaters umjubelt wurde. Dort hatten sich zahlreiche Gaddafi-Treue versammelt, um „ihren Anführer“ zu beschützen, wie das offizielle Fernsehen berichtete.
Dunkelmann
Über Khamis Gaddafi ist nicht viel bekannt. Er soll nach seiner Militärausbildung in Russland – ebenso wie seine Brüder – ein wichtiges Staatsamt bekleidet haben.