Russische Sabotage

NATO will Militärpräsenz in Ostsee verstärken

27.12.2024

Estland lässt Unterseekabel Estlink 1 von Marine schützen 

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Die NATO will ihre militärische Präsenz in der Ostsee verstärken. Das kündete Generalsekretär Mark Rutte nach dem Ausfall des Unterseekabels Estlink 2 auf X an. Estland lässt unterdessen die Stromleitung Estlink 1 durch Patrouillenschiffe überwachen. Damit solle sichergestellt werden, dass der wichtigen Verbindung nichts passiere, teilte Verteidigungsminister Hanno Pevkur am Freitag mit. Estlink 2 zwischen Estland und Finnland war am Mittwoch unterbrochen worden.

Helsinki: Lage derzeit "unter Kontrolle"

Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und haben den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker "Eagle S" festgesetzt, dessen Anker den Schaden am Kabel verursacht haben könnte. Das Schiff soll der EU zufolge zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören - Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland inoffiziell benutzt, um Sanktionen etwa beim Öltransport zu umgehen.

Nach den Worten von Finnlands Präsident Alexander Stubb ist die Lage derzeit "unter Kontrolle". "Unsere Botschaft ist ganz klar: Wir haben die Lage unter Kontrolle", sagte Stubb am Freitag vor Journalisten in Helsinki. "Wir müssen weiterhin wachsam zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere sensible Infrastruktur nicht von externen Akteuren beschädigt wird."

Über Weihnachten wurden zudem Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee bekannt. Drei davon verlaufen einem Bericht des finnischen Rundfunksenders Yle zwischen Finnland und Estland, eines zwischen Finnland und Deutschland. Untersuchungen zu den Hintergründen der Ausfälle laufen.

Estland: Kabel notfalls auch mit militärischen Mitteln schützen

"Natürlich muss die Untersuchung alle Einzelheiten des Bruchs des Estlink 2-Kabels und der Kommunikationskabel aufdecken. Aber unsere Aufgabe ist es, sofort eine klare Botschaft zu senden, dass wir bereit sind, die Verbindungen zwischen Estland und Finnland, wenn nötig, auch mit militärischen Mitteln zu schützen", wurde Pevkur in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums zitiert.

In Estland, Finnland und anderen Ostsee-Anrainerstaaten herrscht erhöhte Wachsamkeit und Alarmbereitschaft wegen möglicher Sabotageakte, nachdem es zuletzt mehrfach zu Ausfällen und Störungen von Stromkabeln, Gaspipelines und Telekommunikationsverbindungen gekommen ist.

Die Reparatur der 170 Kilometer langen Verbindungsleitung Estlink 2 könnte nach ersten Schätzungen der Netzbetreiber mehrere Monate dauern. Größere Auswirkungen für Verbraucher soll es nach Angaben der estnischen und finnischen Behörden nicht geben. 

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