Der Syrer Aras Bacho fordert endlich ein friedsames Zusammenleben.
Seit meinem letzten Beitrag auf oe24.at gab es sehr viel Kritik, nachdem ich ein öffentliches Interview mit HC Strache hatte. Ich habe ungefähr drei öffentliche Briefe an HC Strache geschrieben und er hat mir zweimal darauf geantwortet.
Das hat Frauke Petry gar nicht erst gemacht. Die AfD hat auf meine Fragen nicht geantwortet. Auch wenn ich die Ansichten von Herrn Strache nicht mag, finde ich es ganz toll, dass er auf meine Briefe geantwortet hat. Zwar erhielt ich nicht die Antworten, die ich gern haben wollte, aber immerhin hat er überhaupt geantwortet.
Nachdem Herr Strache auf meinen Beitrag geantwortet hatte, verlinkte er ihn auf seiner öffentlichen Facebook-Seite. Das hat für einen riesigen Wirbel gesorgt. Die meisten der Kommentatoren haben geschrieben, dass Flüchtlinge gar kein Recht auf die Meinungsfreiheit, überhaupt Freiheit hätten.
Es gab aber auch Solidarität für meine Seite. Viele User haben mir zugestimmt und geschrieben: "Wir sind bei dir und stehen mit dir für Gerechtigkeit ein." Das hat mich gefreut. Ich wusste auch, dass die meisten nur den Titel lesen würden und nicht den Inhalt. Das kommt bei vielen Facebook-Nutzern vor und dann beginnen sie ohne Wissen zu kommentieren.
Man sollte glaubwürdige Quellen angeben
Die meisten, die auf meiner Seite kommentiert haben, waren AfD- und FPÖ-Wähler. Deren Kommentare hatten viele Rechtschreib- und Grammatikfehler. Peinlich für diese Leute, die zu Flüchtlingen sagen, sie haben sich nicht integriert.
Ich habe mich vor vielen Kommentaren auch geekelt. Manche Leute haben Bilder von nackten Figuren gepostet, auf denen auf den Islam verwiesen wurde. Was viele anscheinend nicht wissen, was aber auch in meinem Lebenslauf auf meiner Facebook-Seite steht ist, dass ich ein Jeside bin und das nichts mit dem Islam zu tun hat. Ich finde es trotzdem eklig, wie sich manche über Religionen anderer lustig macht.
Ein paar Leute haben auch geschrieben, dass 90 Prozent der Flüchtlinge Vergewaltiger und Hetzer seien und die Herrschaft über Europa übernehmen wollen. Das glaubt doch niemand. Man sollte, immer, wenn man etwas im Netz schreibt, eine glaubwürdige Quelle angeben und nicht Wikipedia.
Wikipedia ist meinem Wissen nach unglaubwürdig. Jeder kann einen Beitrag dort veröffentlichen und unangemeldet bearbeiten.
Das Mobbing in den sozialen Netzwerken muss gestoppt werden
Den Hass und das Mobbing kann man in den sozialen Netzwerken nur stoppen, wenn Facebook und allen anderen hart daran arbeiten, das überhaupt zu ermöglichen. Ich habe neulich viele Seiten bei Facebook gemeldet.
Unter anderem auch die von Martin Lejeune. Nach zwei Tagen habe ich eine Benachrichtigung von Facebook bekommen. Im ersten Moment habe ich mich gefreut. Doch mir wurde mitgeteilt, dass die gemeldeten Seiten nicht gegen die Richtlinien verstoßen. Ich habe dafür kein Verständnis und war entsetzt über die Rückmeldung.
Plattformen wie Facebook könnte man einerseits verstehen: Es sind über eine Milliarde Nutzer weltweit aktiv und so viele Mitarbeiter gibt es bei Facebook nicht. Die Meldungen werden nicht persönlich untersucht, sondern automatisch.
Facebook und andere soziale Plattformen sollten aber trotzdem beginnen, den Hass zu bekämpfen. Wenn ich eine Plattform anbiete sollte ich garantieren können, dass sich meine Nutzer sicher fühlen.
Bitte hört auf zu hetzen
Meine Meinung dazu: Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern, egal ob ein Flüchtling oder ein Deutscher. Klar sind Flüchtlinge Gäste, aber keine echten Gäste. Sie sind hierhergekommen, um in Freiheit zu leben und weit weg vom Krieg.
Wir sind auch Menschen, wie allen anderen in diesem Land. Wir lieben Deutschland und seine Demokratie. Und klar wollen viele Flüchtlinge nicht weg von hier. Jeder will doch in so einem Land wie Deutschland leben.
Wenn ihr meint, dass Europa demokratisch bleiben soll, dann müsst ihr damit rechnen, dass alle Menschen in Europa dieselben Rechte haben.
Bitte hört auf, gegenseitig über euch zu hetzen. Wir alle machen Fehler und niemand ist illegal. Flüchtlinge sind Menschen mit viel Herz und sie respektieren jeden und ihre Meinungen.
Lasst uns alle endlich gemeinsam friedlich leben
Viele Menschen sagen, sie seien nicht rechts, aber sie haben wohl doch etwas gegen Ausländer und möchte sie am liebsten loswerden. Das passt überhaupt nicht zusammen. Was haben wir euch alles weggenommen, oder was haben wir, was ihr nicht habt?
Wir alle besitzen das gleiche und können alle froh sein, dass in Deutschland kein Krieg herrscht. Die Flüchtlinge haben euch gar nichts weggenommen. Deutschland ist auch nicht arm. Wollt ihr noch das Geld von Flüchtlingen wegnehmen? Seid doch dankbar. Seid lieber Vorbilder, anstatt unpassende Kommentare auf Facebook zu posten.
Flüchtlinge haben euch nichts weggenommen. Eure Angst und Hass bringen keinen weiter. Lasst uns alle endlich gemeinsam friedlich leben. Schenkt eurem neuen Volk Liebe und das Gefühl von Sicherheit. Ich bitte um Solidarität mit Flüchtlingen. Postet Bilder von euch mit dem Hashtag #WeLoveRefugees. Danke im Voraus!
Autor: Aras Bacho