Bestattungsort soll geheim bleiben: "Lösung ist auch für Familie zufriedenstellend“
Der NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke soll an einem geheimen Ort in Italien beigesetzt werden. Sein Anwalt Paolo Giachini sagte am Samstag in Rom, er habe darüber eine Einigung mit den italienischen Behörden erzielt. Es sei zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen, versicherte der Rechtsanwalt. Er wolle jedoch nicht den vereinbarten Bestattungsort bekanntgeben, sagte Giachini nach Angaben italienischer Medien vom Samstag. Er betonte, dass Priebke nicht in Rom und Umgebung beerdigt werde, da der Polizeichef ein Verbot verhängt hatte, den Ex-SS-Mann in der Gegend zu bestatten.
Erich Priebke mit seinem Anwalt Paolo Giachini (l.) im Jahr 2010 - (c) Reuters
Der Rechtsanwalt des vergangene Woche im Alter von 100 Jahren verstorbenen Ex-SS-Manns Erich Priebke, Paolo Giachini, berichtete, dass nach der Bestattung eine Trauerzeremonie im engsten Kreis der Familie und der Freunde des Toten stattfinden werde. "Die Lösung, die wir für Priebkes Überreste erreicht haben, ist für die Familie zufriedenstellend”, erklärte Giachini.
Streit um letzte Ruhestätte
Priebke war am 11. Oktober in Rom gestorben. Anschließend gab es Streit, wo seine letzte Ruhestätte sein sollte. Die Stadt Rom lehnte die Beisetzung des NS-Verbrechers ab, aus Sorge, das Grab könne zu einer Pilgerstätte für Rechtsradikale werden. Auch Brandenburg, wo Priebkes Geburtsort Henningsdorf liegt, wollte den Leichnam nicht bestatten.
Demonstrationen gegen Priebke bei der Totenmesse in Albano Laziale am 15. Oktober 2013 - (c) Getty Images
Der Sarg Priebkes, welcher im März 1944 an dem Nazi-Massaker an 335 Zivilisten in der Nähe von Rom beteiligt gewesen war, war am Dienstagabend zum Flughafen gebracht worden, nachdem in der Kleinstadt Albano vor dem Totendienst für Priebke vehemente Proteste ausgebrochen waren. Eine Trauerfeier, die von der erzkonservativen Piusbruderschaft organisiert wurde, musste abgebrochen worden.
Massaker in Ardeatinischen Höhlen
Priebke war 1944 an einem Massaker der deutschen Besatzer beteiligt, bei dem 335 Zivilisten in der Nähe von Rom getötet wurden. Er lebte jahrzehntelang in Argentinien, wurde 1995 an Italien ausgeliefert und 1998 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.