Nazi-Skandal schockt Merkel-Partei

Ein Video zeigt drei CDU-Jungpolitiker, die sich auf einer Schülerreise mit Naziparolen und Hakenkreuz-Schilder rühmen. Aufgenommen wurde es 2005, kam aber erst jetzt an die Öffentlichkeit, wie „bild.de“ berichtet.

Es war auf einer Schülerreise nach Riga. Lukas Krieger (28), Danny Freymark (33) und Christoph Brzezinski (29) sitzen in einem Raum. Vor ihnen steht ein Tisch mit Cola, Bier und Wodka, die Stimmung ist ausgelassen. Brzezinski packt seine Kamera aus und filmt die ganze unschöne Szene mit. Er hält ein Hakenkreuz-Abzeichen in die Kamera. „Die Ehrennadel, die Ehrennadel … der Schüler Union. Der JH.“, wird geschrien.

Rechtsextreme Aussagen
Doch das war noch längst nicht alles. „Zum Thema Ausländer kann ich nur sagen ‚Raus!‘“, sagt Krieger in dem Film. „Ich glaube, dass wir in Deutschland Parallelgesellschaften heranziehen und wir uns darum kümmern müssen, dass wir Deutsche in unserem Land erkennbar sind“, erzählt er weiter. Mittlerweile ist Krieger ein Wahlkreis-Kandidat der CDU. Danny Freymark ist Abgeordneter und Kameramann Christoph Brzezinski ist JU-Chef.

Parteiaustritt und Wiedereintritt
Im Sommer 2008 wurde das Video bereits an Ex-Justizsenator Michael Braun von der CDU übermittelt. Der Senator geigte dem jungen Krieger die Meinung und dieser zog Konsequenzen. Er verabschiedete sich für vier Jahre aus der Parteipolitik. 2012 tritt er wieder bei und will jetzt Abgeordneter werden. Ex-Senator Braun sieht diese Entscheidung zweigeteilt. „Christlich heißt, dass man irgendwann vergibt, wenn jemand Reue zeigt. Die andere Frage ist aber, ob derjenige für ein öffentliches Mandat geeignet ist.“

Die drei Männer bereuen ihre Irrsinns-Aktion von damals. Mittlerweile engagieren sie sich zwei davon sogar im Förderkreis des Holocaust-Mahnmals. Ob die Wählerinnen und Wähler ihnen jedoch ihr Jugendvideo verzeihen können, bleibt offen.