Rangeleien mit der Polizei - rund 400 AfD-Gegner wurden in Gewahrsam genommen.
Vor Beginn des Bundesparteitags der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) in Stuttgart ist es am Samstag in der Früh zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Rund 400 AfD-Gegner wurden in der Nähe der Messe in Gewahrsam genommen, wie die Polizei berichtete.
Die Polizei sprach von mehreren hundert gewaltbereiten Linksautonomen. Sie seien teils vermummt. Demonstranten hätten Eisenstangen und Holzlatten dabei. Sie versuchten außerdem, das Bosch-Parkhaus zu blockieren, sagte ein Polizeisprecher. Autoreifen hätten dort gebrannt. Ein Augenzeuge berichtete, die Polizei habe Pfefferspray eingesetzt.
"Wir kriegen Euch alle"
Die Demonstranten zündeten auch Feuerwerkskörper. In der Nähe des Tagungsorts, der Messe, blockierten Gegner den Zugang zu der Veranstaltung, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Rufe wie "Nazis raus" oder "Ade, Ade zu AfD" waren zu hören.
Die Polizei verfolgte mehrere Demonstranten quer über die Felder hinter dem Messegelände. Vor dem Eingang wurden mehr als ein Dutzend vorwiegend junger Demonstrationsteilnehmer mit Kabelbindern gefesselt und abgeführt. Die Demonstranten riefen "Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben" und "Wir kriegen Euch alle".
Mehr als 1.000 Polizisten im Einsatz
Mehr als 1.000 Sicherheitskräfte sind vor dem Stuttgarter Messegelände in der Nähe des Flughafens im Einsatz, um Konfrontationen zwischen AfD-Mitgliedern und linken Demonstranten zu verhindern.
Die 2013 gegründete Alternative für Deutschland ist inzwischen in der Hälfte der Länderparlamente in Deutschland vertreten. Die Bundespartei hat aber noch kein Parteiprogramm. Die AfD ist gegen den Euro, für eine EU-Reform mit mehr Kompetenzen für die Nationalstaaten, sie ist islamkritisch und für eine restriktive Einwanderungspolitik.