Tod des Freiheitskämpfers
Nelson Mandelas letzte Worte
06.12.2013
Weltweit wird um Südafrikas Nationalhelden getrauert. Er starb mit 95 Jahren.
Südafrikas ehemaliger Präsident, Freiheitskämpfer, Friedensnobelpreisträger und Nationalheld Nelson Mandela ist tot. Der 95-Jährige ist am Donnerstagabend nach einer Lungenerkrankung friedlich in seinem Haus in Johannesburg eingeschlafen. Jacob Zuma, Südafrikas Präsident, kündigte ein Staatsbegräbnis an und ließ alle Flaggen im Land auf halbmast setzen.
Auf Twitter wurden nun Mandelas letzte Worte gepostet. Diese hat Südafrikas Nationheld ebenso abgewägt, wie er das stets mit seinen Worten tat. Er sagte:
"Der Tod ist unausweichlich. Wenn ein Mann seine Pflicht gegenüber seinen Leuten und seinem Land erfüllt hat, kann er in Frieden sterben".
Vorbereitungen für Begräbnis laufen
Nach dem Tod von Südafrikas früherem Präsidenten haben die Vorbereitungen für seine Beerdigung begonnen. Aus Regierungskreisen verlautete am Freitag, die offizielle Trauerfeier für den Anti-Apartheid-Kämpfer könnte am Samstag kommender Woche am Regierungssitz in der Hauptstadt Pretoria stattfinden. Erwogen wird aber auch eine Zeremonie zwei Tage später, am 16. Dezember, an dem in Südafrika der Feiertag namens Versöhnungstag begangen wird. Sicher ist jedoch, dass das Staatsbegräbnis wohl eines der größten der Geschichte werden wird. Medienberichten zufolge werden alle lebenden US-Präsidenten zur Beisetzung Mandelas anreisen und zahlreiche weitere Würdenträger vom britischen Kronprinz Charles bis zum simbabwesischen Präsidenten Robert Mugabe.
Politiker würdigen Mandelas Wirken
Trauer, Bewunderung, Abschied - Weggefährten und Politiker rund um den Globus würdigen und ehren den südafrikanischen Nationalhelden und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. "Wir haben einen der einflussreichsten und wichtigsten Menschen verloren", sagt US-Präsident Obama. Mandela zählte über Jahrzehnte zu den weltweit angesehensten Menschen. Bundespräsident Heinz Fischer hat den verstorbenen südafrikanischen Nationalhelden als "Lichtgestalt der Menschlichkeit, der Weisheit und Toleranz" gewürdigt. Südafrika verdanke seinen weitgehend friedlichen Weg in das 21. Jahrhundert "in erster Linie der Klugheit und Glaubwürdigkeit von Nelson Mandela", teilte Fischer in einer Aussendung mit.
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Trauernde versammeln sich vor Mandelas Haus
Nach der Nachricht vom Tod Nelson Mandelas haben sich Trauernde in Johannesburg vor dem Haus des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers versammelt. Mehr als 100 Menschen kamen in der Nacht zum Freitag vor Mandelas Domizil im Vorort Houghton zusammen, um Lieder zu singen und zu tanzen. Einige brachten ihre Kinder mit.
Der Leichnam Mandelas wurde am frühen Freitagmorgen von seinem Haus im Johannesburger Houghton in das Militärkrankenhaus von Pretoria gebracht. Im ganzen Land waren die Fahnen auf halbmast, alle Radio- und Fernsehstationen brachten fast nur Berichte über den verstorbenen Freiheitskämpfer und ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Viele Südafrikaner kamen am Freitag mit einem schwarzen Trauerflor zur Arbeit.
Mandelas langer Kampf gegen die Apartheid
Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheidsystem hatte Mandela 27 Jahre lang in Haft gesessen. Mandela verließ das Gefängnis als Held, als weltweite Symbolfigur für den Kampf gegen das rassistische Apartheid-System. Während seiner langen Gefangenschaft wandelte sich der wütende Revolutionär zu einem weisen Staatsmann. 1994 wurde er erster Präsident des demokratischen Südafrikas. Zuma hatte seinen Vorgänger als "Vater der Demokratie" bezeichnet. Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen in seinem Heimatland.
Anhaltende Armut wirft Schatten auf Erbe
Nachdem sich Nelson Mandela aus der Öffentlichkeit zurückzog, verbrachte er sein Leben abwechselnd in zwei Welten, wie sie unterschiedlicher kaum sein können: In einer Villa in einem der wohlhabendsten Viertel von Johannesburg und in dem Haus seiner Ahnen in Qunu in Südafrikas verarmter Provinz Ostkap.
Mandelas Pendeln zwischen Armut und Reichtum ist ein Spiegelbild der südafrikanischen Gesellschaft: Trotz allen Bemühungen der Regierung sind es immer noch die Weißen, die weite Teile der Wirtschaft dominieren, während die schwarze Bevölkerung außen vor bleibt. Ein weißer Haushalt verdient im Schnitt sechs Mal mehr als ein schwarzer. Fast jeder dritte Schwarze ist ohne Arbeit, während nur einer von 20 Weißen arbeitslos ist.