Eine rechtsextreme Gefängnisbande tötet ihre Anklagevertreter.
Ein Welle rechtsextremer Gewalt überrollt derzeit den US-Bundesstaat Texas: Hinter einer Mordserie dürfte die rechtsextreme Arische Bruderschaft in Texas (ABT) stecken. Gegen 34 Mitglieder der Gang wurde im Vorjahr Anklage erhoben, die Bruderschaft drohte daraufhin mit Vergeltung und hat jetzt offenbar bereits mehrfach zugeschlagen.
Drei Tote
Ein ermittelnder Staatsanwalt und seine Frau wurden tot in ihrem Wohnhaus im Bezirk Kaufman nahe Dallas gefunden. Es ist der zweite Mord an einem Vertreter der Anklage desselben Bezirks binnen zwei Monaten. Im Jänner war ein stellvertretender Staatsanwalt von Kaufman vor einem Gerichtsgebäude erschossen worden.
"Es ist sehr schockierend", wurde der Polizeichef von Kaufman, Chris Aulbaugh, von der Zeitung "Dallas Morning News" auf ihrer Internetseite zitiert. Er könne bisher nicht bestätigen, dass die beiden Morde in Verbindung miteinander stünden, "aber man muss davon ausgehen, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist". Dem Bericht zufolge erhielten die weiteren Mitarbeiter des Büros der Staatsanwaltschaft verstärkten Sicherheitsschutz.
Die Einschüchterungstaktik der Arischen Bruderschaft zeigt Wirkung: Staatsanwalt Jay Hileman legte "aus Sicherheitsgründen" seine Mitarbeit an dem Fall zurück, berichten US-Medien.
Drogenhandel und Mord
Die Arische Bruderschaft wurde in den 1960er Jahren im legendären kalifornischen St. Quentin-Gefängnis gegründet. Durch Drogenhandel kam die inzwischen rund 20.000 Mitglieder zählende Gang zu Millionen. Der texanische Ableger der Bruderschaft wurde erst in den frühen 1980ern gegründet, soll aber bereits für rund 100 Morde verantwortlich sein.