Horror-Beben

Nepal: Bilanz des Schreckens

01.05.2015

Noch Jahre wird es dauern, bis Nepal wieder auf die Beine kommt, befürchten die Helfer.

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„Die Arbeit geht voran“, berichtet der österreichische Helfer Andreas Zinggl aus Kathmandu im ÖSTERREICH-Gespräch. Er ist für die Caritas nach dem Erdbeben heute vor einer Woche nach Nepal gereist. Eines wurde ihm rasch klar: „Wir werden einen langen Atem brauchen, unsere Hilfe wird lange dauern.“

Viele Opfer
Nachdem sich die Hilfe von der Hauptstadt Kathmandu langsam in die ländlichen Regionen und Bergdörfer ausbreitet, wird das Ausmaß der Naturkata­strophe immer klarer: Mehr als 6.200 Tote wurden in Nepal geborgen, über weitere 100 in China, Indien und Bangladesch. Knapp 14.000 Verletzte wurden in den Spitälern registriert. Zehntausende weitere waren wegen zerstörter Straßen abgeschnitten und wurden unter freiem Himmel behandelt.

Zeltstädte
Das Erdbeben ­(Stärke 7,8) und mehrere starke Nachbeben zerstörten 130.000 Häuser und beschädigte 85.000 weitere schwer, 2,8 Millionen Nepalesen sind obdachlos. 3,5 Millionen brauchen Lebensmittelspenden. Unterdessen warnen Hilfs­organisationen vor Seuchen.

Nahrung, Medikamente und Notunterkünfte kommen über den Flughafen herein. „Aber der hat beschränkte Kapazitäten“, gibt Zinggl zu bedenken. Das verlängert die Reaktionszeit der Hilfs­organisationen. Die UNO möchte 376 Millionen Euro sammeln, um die internationale Unterstützung langfristig zu sichern. Auch der Internationale Währungsfonds will Gelder zuschießen.

„Dann“, so Zinggl, „geht es darum, hier wieder Einkommensquellen zu schaffen.“

Erik Kühnelt

Caritas Spendenkonto

BAWAG PSK

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Online spenden unter: https://www.caritas.at/erdbeben-nepal/

Austro-Helferin Betty Rohrer klagt an:

›Für Arme tut sich nichts‹

ÖSTERREICH: Wie ergeht es Ihnen seit dem Beben?

Betty Rohrer: Den Um­ständen entsprechend gut. Die Nachbeben werden weniger und schwächer. Gestern habe ich zum ersten Mal eine Verteilung von Wasser und Nahrung gesehen – privat von Nepalesen organisiert, wohlgemerkt.

ÖSTERREICH: Die Hilfe hat noch immer nicht alle erreicht?

Rohrer: In meinem Bezirk gibt es endlich wieder Strom. Aber für die wirklich Armen tut sich nichts.

ÖSTERREICH: Wie geht die Bevölkerung mit der Lage um?

Rohrer: Die Nepalesen zeigen es nicht, doch sie sind ­betroffen. Aber alle packen mit an, heitern einander auf. Und jeder Zweite trägt Mundschutz, man nimmt Seuchenwarnungen ernst.

ÖSTERREICH: Wie geht es bei Ihnen jetzt weiter?

Rohrer: Am Dienstag will ich mit Hilfsgütern in ein Bergdorf starten. Es ist von der Außenwelt abgeschnitten, 20 der 120 Häuser sind zerstört, der Rest ist teils unbewohnbar.

So können Sie jetzt helfen:

SOS-Kinderdorf:

Kennwort: Nepal Nothilfe

IBAN: AT62 1600 0001 0117 3240 BIC: BTVAAT22

(küe)

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