Der israelische Premier räumt zivile Opfer in Gaza ein.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders CBS sein Bedauern ausgedrückt, dass es Israel nicht gelungen sei, Opfer unter der zivilen Bevölkerung im Gazastreifen zu vermeiden. Die israelischen Streitkräfte würden versuchen, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden. "Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht", sagte Netanyahu.
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Geiseln im Spital festgehalten
Netanyahu sprach im Interview auch darüber, dass es "starke Hinweise" gebe, dass Geiseln von der Hamas im größten Krankenhaus des Gazastreifens festgehalten wurden. Das sei einer der Gründe für den Einmarsch israelischer Soldaten in die Shifa-Klinik gewesen, sagte der Ministerpräsident CBS. Falls sie in dem Krankenhaus gewesen seien, seien sie herausgeholt worden.
Auch im Rantisi-Krankenhaus sei ein Tunnel entdeckt worden, berichtete das israelische Militär weiter. Zudem seien im Al-Kuds-Krankenhaus Waffen und Munition aufgespürt worden. Das Militär veröffentlichte Fotos der Funde. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israel steht international wegen des Einsatzes im Shifa-Krankenhaus, dem größten Klinik-Komplex des Gazastreifens, in der Kritik. Einige Staaten werfen dem Land Kriegsverbrechen vor. Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings für militärische Zwecke missbraucht werden, gilt dies nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht mehr zwangsläufig.