Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat seine Absicht bekräftigt, das Land im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zum "absoluten Sieg" führen zu wollen.
Der Ministerpräsident sagt in einer Videobotschaft: "Auf dem Weg zum Sieg haben wir bereits die Nummer Vier der Hamas eliminiert", sagte er in einer Video-Botschaft am Montag. "Nummer Drei, Zwei und Eins sind unterwegs", fügte er hinzu. "Sie alle sind tote Männer, wir werden sie alle kriegen."
Mit der Nummer Vier der Hamas-Hierarchie dürfte der israelische Regierungschef den Spitzenfunktionär Saleh al-Aruri gemeint haben, der Anfang Jänner bei einem Luftangriff auf seine Räumlichkeiten in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben gekommen war. Die gezielte Tötung war damals Israel zugeschrieben worden, das sich aber bisher nicht dazu äußerte. Mit Netanyahus Video-Botschaft dürfte Israel erstmals die Urheberschaft für dieses Attentat eingeräumt haben.
Al-Aruri war in der Hamas für die Pflege der engen Beziehungen zur proiranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon zuständig. Damit war er auch für die Waffenbeschaffung der Islamisten im Gazastreifen von zentraler Bedeutung. Netanyahus Äußerungen erfolgten wenige Stunden, nachdem israelische Medien über die mögliche Tötung des dritthöchsten Hamas-Funktionärs im Gazastreifen, Marwan Issa, berichtet hatten.
Demnach hat die israelische Luftwaffe in der Nacht auf Sonntag ein Gebäude im Flüchtlingslager Nuseirat bombardiert, in dem sich zu diesem Zeitpunkt Issa aufgehalten haben soll. Die israelischen Streitkräfte würden noch prüfen, ob der Top-Hamas-Mann tatsächlich unter den Opfern des Luftangriffs war. Mit den Nummern Eins und Zwei bezeichnete Netanyahu den Führer der Hamas im Gazastreifen, Yahya Sinwar, und den Chef der Kassam-Brigaden, Mohammed Deif.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde vom Montag kamen infolge des Kriegs im Gazastreifen bisher 31.112 Menschen ums Leben, weitere 72.760 wurden verletzt.