Auftritt mit "Neurussland"-Foto sorgt für Empörung im Internet.
Ein Treffen von Opernstar Anna Netrebko (43) mit einem Separatistenführer aus der Ostukraine hat im Internet Entrüstung ausgelöst. Auf der Facebook-Seite der Sängerin war am Dienstag unter anderem "Schande über dich!" oder "Zieh doch ins Kriegsgebiet" zu lesen. Viele offenbar aus der Ukraine stammende Autoren der Kommentare schrieben von einer "riesigen Enttäuschung".
Netrebkohatte sich am Montag in St. Petersburg mit Oleg Zarjow gezeigt. Beide posierten auch mit der Fahne von "Neurussland" - mit diesem historischen Begriff bezeichnen die Separatisten in den Krisenregionen Donezk und Lugansk das von ihnen beanspruchte Gebiet.
"Habe Fahne nicht erkannt"
Netrebko reagierte auf die Empörung mit einem Facebook-Posting in dem sie erklärt, dass ihr Zarjow als „einzig sicherer Weg“ für die Übergabe ihrer Spende an ein Opernhaus empfohlen wurde. Die Fahne „sei nicht geplant gewesen“ und habe Netrebko auf dem falschen Fuß erwischt: „“Ich habe die Fahne zuerst nicht erkannt, erst später habe ich realisiert was sie bedeutet“.
Das österreichische Außenministerium hat den Auftritt von Netrebko als "absolut problematisch" kritisiert. "Denn dass derartige Fotos umgehend für Propagandazwecke missbraucht werden, ist klar", sagte ein Sprecher des Ministeriums dem Ö1-Mittagsjournal am Dienstag.
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines twitterte: "Wir distanzieren uns klar von extremen politischen Positionen und der Anwendung bewaffneter Gewalt." Die Diva war bis Ende November Werbepartner der Airline. Der Vertrag sei jedoch wie geplant ausgelaufen. Dies habe nichts mit der gegenwärtigen Diskussion zu tun, teilte das Unternehmen mit.