Schottland und Nordirland sind ab Mittwoch 8.00 Uhr von der Sperre betroffen
Der Vulkanausbruch des Eyjafjalla auf Island machte Flugpassagieren am Dienstag erneut zu schaffen. Der Luftraum von Irland blieb sechs Stunden lang gesperrt, da eine Aschewolke von Norden über die Insel hinwegzog. Betroffen waren auch die Inselgruppen Hebriden vor Schottland sowie die Faröer im Nordatlantik. Der Transatlantikverkehr blieb hingegen ungestört. "Am Flughafen Wien gibt es derzeit keine Auswirkungen, da keine Flüge nach Irland am Flugplan stehen", so ein Sprecher des Airports.
Mittwoch Luftraum in GB geschlossen
Wegen der Vulkanasche aus
Island wird der Luftraum über Schottland und Nordirland ab Mittwoch 8.00 Uhr
MESZ geschlossen. Das teilte die britische Luftfahrtbehörde am Dienstagabend
mit. Sie warnte zugleich, dass die Wolke weiter nach Süden ziehen und auch
den Nordwesten Englands und den Norden von Wales betreffen könnte. Weitere
Entscheidungen würden gegen Mitternacht getroffen.
Bereits am Dienstag waren die Lufträume über Irland und über Teilen Großbritanniens geschlossen worden. Die Flughäfen in Irland und Schottland nahmen aber im Tagesverlauf ihren Betrieb wieder auf. In Deutschland dürfte die neue Wolke dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge aber vorerst zu keinen Beeinträchtigungen führen.
200 Flüge gestrichen
Bei den irischen Fluggesellschaften
Ryanair und Aer Lingus wurden am Dienstag rund 200 Flüge gestrichen. Weil
auch das zu Großbritannien gehörende Nordirland mit dem Flughafen Belfast
betroffen war, konnte die Insel für mehrere Stunden nur per Schiff erreicht
werden. Die europäische Flugaufsicht Eurocontrol erklärte, der Flugverkehr
im restlichen Europa dürfte trotz der Sperren im irischen Raum weitgehend
normal verlaufen.
Österreich nicht betroffen
Österreich war von der neuen
Vulkanasche-Wolke laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
in Wien in keiner Weise betroffen. Der Staub ziehe von Island nach Süden und
werde Teile der Britischen Inseln sowie in weiterer Folge Portugal und
Spanien beeinflussen, erklärten die Meteorologen am Dienstag. "Aufgrund
der derzeitigen Wetterlage rechnen wir bis Ende der Woche mit keinerlei
Einfluss auf den Österreichischen Luftraum", prognostizierte
ZAMG-Meteorologe Gerhard Wotawa.
Neue Wolke
Der Gletschervulkan in Island produzierte am Dienstag
weiter Asche und zeigte keine Anzeichen für ein bevorstehendes Ende der
Eruption. Laut einer Sprecherin im Meteorologischen Institut in Reykjavik
wehte der Staub in südöstliche Richtung auf den europäischen Kontinent zu.
Sowohl die Höhe wie auch der Ascheanteil waren weit unter den Werten vor
zwei Wochen, als fast der komplette europäische Flugverkehr für mehrere Tage
lahmgelegt wurde. Die Aschekonzentration lag laut der irischen
Luftfahrtbehörde IAA und der britischen Behörde CAA jedoch über den
Grenzwerten, die mit Triebwerksherstellern und Flugzeugbauern vereinbart
worden war.
Experten zufolge ist noch unklar, wie sich die Aschekonzentration in Europa wegen des Vulkans entwickelt. "Wir können eigentlich nicht vorhersagen, was er machen wird", sagte der isländische Geophysiker Pall Einarsson. Der isländische Wetterdienst führte die Luftraumsperre in Irland auf geänderte Windrichtungen zurück und nicht auf einen verstärkten Ascheausstoß: Obwohl der Eyjafjalla am Montag etwas mehr Asche abgab als in den Vortagen, sei die seismische Aktivität unverändert. Die Behörden in Dublin warnten, dass es auch in den nächsten Tagen bei Nordwind zu Einschränkungen im irischen Flugverkehr kommen könnte.
Zuletzt war der Luftraum über Irland und England am 22. April gesperrt. Damals stürzte der Eyjafjalla den europäischen Flugverkehr tagelang ins Chaos. Der Luftraum über Europa blieb für mehrere Tage gesperrt. Rund 100.000 Verbindungen fielen aus, etwa zehn Millionen Flugpassagiere saßen in ganz Europa an ihren Abflugorten fest. Nach Schätzungen der EU-Kommission hat die Luftfahrtbranche wegen der Streichungen bis zu 2,5 Milliarden Euro Kosten zu tragen. Fluggesellschaften hatten deshalb auch kritisiert, die Sperren seien zum Teil unnötig gewesen und die nationalen Behörden hätten sich zu schlecht abgestimmt.