Loveparade-Gründer Dr. Motte fühlt sich an der Katastrophe mitschuldig.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger hat dem Veranstalter der Loveparade in Duisburg schwere Versäumnisse vorgeworfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen habe er sein eigenes Sicherheitskonzept nicht umgesetzt, sagte der SPD-Politiker. "In Duisburg deutet einiges darauf hin, dass auf Veranstalterseite kommerzielle Erwägungen Leitlinie des Handelns waren."
Vorwürfe aufklären
Jäger versicherte, die Vorwürfe
gegen die Polizei lückenlos aufklären zu lassen. "Ich werde
aber nicht zulassen, dass die Polizei als Sündenbock für die Fehler und
Versäumnisse Anderer herhalten muss".
Dem Veranstalter und der Stadt Duisburg warf Jäger vor, bei der Aufklärung der Ursachen für die Katastrophe auf der Loveparade nicht mitzuarbeiten. Es werde gemauert. Oberbürgermeister Adolf Sauerland sichert zu, eine weitere rechtliche Stellungnahme in etwa drei Wochen abgeben zu wollen.
Dr. Motte fühlt sich mitschuldig
Loveparade-Gründer Dr.
Motte fühlt sich an der Katastrophe von Duisburg mitschuldig. "Ich fühle
mich schuldig, dass ich die ganze Sache nicht frühzeitig gestoppt habe",
sagte der 50-Jährige dem "Zeitmagazin" laut Vorabmeldung. Beim Verkauf der
Rechte an die Fitnesskette McFit sei er überstimmt worden und habe kein Veto
eingelegt. Er sehe heute die Loveparade als sein Kind an - "ein Kind, das
missbraucht wurde", betonte Dr. Motte alias Matthias Roeingh.
Massenpanik
Am 24. Juli waren auf der Raverparty bei einer
Massenpanik 21 Menschen ums Leben gekommen und über 500 verletzt worden.
Sauerland wird vorgeworfen, Sicherheitsbedenken gegen die Großveranstaltung
in den Wind geschlagen zu haben. Einen sofortigen Rücktritt, wie aus Politik
und Gesellschaft gefordert, lehnte er wiederholt ab.