Kirchenglocken läuteten den historischen Tag im neuen Land ein.
Der Südsudan hat am Samstag seine Unabhängigkeit vom Norden erklärt und ist damit nun der jüngste Staat der Welt. "Wir, die demokratisch gewählten Vertreter des Volkes erklären den Südsudan auf der Grundlage des Willens der Bevölkerung und des Ausgangs des Referendums zur Unabhängigkeit hiermit zu einer unabhängigen und souveränen Nation", verlas Parlamentspräsident James Wani Igga die Erklärung.
Zu der Zeremonie in der Hauptstadt Juba waren tausende Südsudanesen gekommen. Unter dem Jubel Tausender Menschen wurde die sudanesische Fahne eingeholt und die Flagge des Südsudans gehisst. An der Feier nahm - neben Staatsoberhäuptern und Würdenträgern aus aller Welt - auch der sudanesische Präsident Omar al-Bashhir teil, der wegen Kriegsverbrechen in Darfur mit internationalem Haftbefehl gesucht wird.
Die Menschen des bisher südlichen Landesteils des Sudans hatten sich nach jahrzehntelangen Kämpfen zwischen südlichen Milizen und regierungstreuen Truppen aus Khartum bei einer Volksabstimmung Ende Jänner für eine Abspaltung vom Norden ausgesprochen. Der Norden erkannte zwar als eines der ersten Länder die Unabhängigkeit des Südens bereits an. Zwischen beiden Seiten gibt es allerdings weiterhin zahlreiche ungeklärte Fragen, etwa zum Status umstrittener Grenzregionen.