"Idiot", "Lügner", "Fünftklässler"
Neues Buch enthüllt: So verrückt ist Trump
05.09.2018
Washington. Er hatte schon den korrupten Richard Nixon zu Fall gebracht – jetzt knöpft er sich Krawall-Präsident Donald Trump vor: Bob Woodward, der einst den Watergate-Skandal aufdeckte, liefert in dem Buch Fear (ab 11. 9. im US-Handel) das bisher vernichtendste Porträt von Trump, seiner Amtszeit und dem Chaos im Weißen Haus.
Laut Woodward stolpert und wütet ein ignoranter, jähzorniger und dementer Minusmann durch ein wahres „Irrenhaus“. Mitarbeiter halten ihn für einen „Vollidioten“ (Stabschef Kelly) und stehlen unterschriftsreife Dekrete von seinem Schreibtisch im Oval Office, um das Schlimmste zu verhindern.
Insider: "Trumps Team steht vor Nervenkollaps"
Chaos. Das Pentagon wiederum verweigerte Trumps Pläne, Syriens Despoten Assad per Kommandoaktion zu töten. Ebenso enthüllt Woodward, dass Militärs einen Präventivschlag gegen Nordkorea verhindert haben. Der Aufdecker beschreibt das Weiße Haus als „Schlangengrube“, das gesamte Beraterteam stehe „konstant am Rande des Nervenzusammenbruchs“.
Woodwards Watergate-Mitaufdecker Carl Bernstein brachte die Enthüllungen auf den Punkt: „Die Trump-Präsidentschaft ist nichts anderes als ein nationaler Notstand.“
"Lüge!" Donald Trump tobt wegen des neuen Buchs
Trump indes tobt, mehr als zwölf Mal twitterte er bereits zum Buch: Woodward würde bloß Lügen verbreiten, die ihm rachsüchtige Ex-Mitarbeiter seines Teams zugetragen hätten. Es seine „Schande“, dass jemand in Büchern „Geschichten total erfinden“ kann, ohne bestraft zu werden.
H. Bauernebel
"Lass uns ihn killen, verdammt noch mal!"
Watergate-Legende Bob Woodward tischt im explosiven Buch Fear beängstigende Details über Trump auf:
Stabschef John Kelly brüllte einmal frustriert: „Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos, ihn zu überzeugen. Er ist aus den Fugen geraten. Das hier ist ein Irrenhaus. Ich weiß nicht mal, warum wir uns das antun. Das ist der schlimmste Job, den ich jemals hatte.“
Um oftmals das Schlimmste zu verhindern, putschte sein Team: Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn, der Trump als „professionellen Lügner“ verachtete, ließ ein Dekret von Trumps Schreibtisch verschwinden, durch das der Präsident einen Handelsdeal mit Südkorea aufkündigen hatte wollen.
Trump wäre gar nicht aufgefallen, dass das Papier weg war – das Handelsabkommen blieb in Kraft. Ähnlich lief es mit einer Verordnung zum NAFTA-Austritt.
Mattis zu Trump: "Gefahr des Dritten Weltkriegs"
Ahnungslos. Das Team für die Nationale Sicherheit war schockiert über Trumps Ahnungslosigkeit in der Weltpolitik: Einmal wollte er wissen, was US-Truppen überhaupt auf der koreanischen Halbinsel verloren haben und warum die USA dafür Geld ausgeben. „Wir verhindern den Dritten Weltkrieg“, klärte ihn Pentagon-Chef James Mattis auf. Der beklagte sich nach dem gespenstischen Meeting, dass sich Trump aufführe „wie ein Volksschüler“.
Nach den Headlines über das Giftgasmassaker in Syrien durch Syriens Baschar al-Assad rief Trump Mattis an. Er wollte, dass die USA Assad ausschalten. „Lass uns ihn töten, verdammt“, schrie Trump am Telefon: „Gehen wir da rein und töten wir sie verdammt noch mal.“ Mattis sagte diplomatisch: „Ich mache mich an die Arbeit.“ Doch er bereitete nur limitierte Vergeltungsschläge vor.
Enthüllt wird, dass Trumps Temperament beinahe einen Atomkrieg ausgelöst hätte: Nach einem Monat im Amt trug er Topgeneral Dunford auf, einen präventiven Erstschlag gegen Nordkorea vorzubereiten.
Trump brüllte herum: "Alle sind gegen mich"
Paranoia. Trumps Wut und Verfolgungswahn wegen des Skandals „Kremlgate“ lähmen das Weiße Haus – oft tagelang. Als er über die Ernennung von Sonderermittler Bob Mueller erfuhr, soll Trump gebrüllt haben: „Jeder ist hinter mir her.“ Im Stab verglichen viele die Stimmung mit jener im Weißen Haus in den letzten Tagen vor Richard Nixons Rücktritt. Sein Anwalt Don McGahn warnte ihn vor einer Zeugenaussage vor Sonderermittler Bob Mueller: „Sagen Sie das ab – oder Sie rennen bald im orangen Haftoverall herum.“ Vorgänger Reince Priebus, den Trump ständig ignorierte, bezeichnet den Schlafraum des Präsidenten in den Privatgemächern, von dem aus Trump die meisten Twitter-Tiraden verschickt, als „Werkstatt des Teufels“. Den Morgen, als Trump auf Twitter loslegte, bezeichnete er als „Hexenstunde“.