Lernen, stets mit dem Blick auf die Zehn Gebote aus der Bibel. Das ist ab kommendem Jahr im US-Bundesstaat Louisiana Pflicht.
Der südöstliche Bundesstaat, in dem auch New Orleans liegt, hat ein Gesetz verabschiedet, wonach zu Beginn des kommenden Jahres in allen Klassenzimmern und Hörsälen staatlicher Schulen und Universitäten sowie Kindergärten die Zehn Gebote angebracht werden müssen.
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Die Zehn Gebote sollen als Poster oder Schriftstück in "großer, leicht lesbarer Schrift" in den Unterrichtsräumen angebracht werden und mit dem Zusatz, dass die Zehn Gebote "fast drei Jahrhunderte lang ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Bildung in Amerika waren", versehen werden.
Vertreter der republikanischen Partei erarbeiteten das Gesetz und betonen in dem Gesetzestext die historische Bedeutung der Schrift. Es sei ein bedeutsames Dokument für die Staatsgründung der USA und die Entstehung der Bundesstaaten. Bei der Unterzeichnungszeremonie hat der republikanische Gouverneur Jeff Landry gesagt: "Wenn Sie die Rechtsstaatlichkeit respektieren wollen, müssen Sie vom ursprünglichen Gesetz ausgehen, das Moses gegeben hat." Damit verwies er auf die religionsgeschichtliche Herkunft des Regelkatalogs.
Bürgerrechtsorganisationen wollen klagen
Bürgerrechtsorganisationen wollen gegen das neue Gesetz Klage einreichen. Denn die amerikanische Verfassung garantiert jedem das Recht, selbst entscheiden zu können, welche religiöse Überzeugung er habe und praktiziere. Keine Religion darf vor einer anderen bevorzugt werden. "Wir werden nicht zulassen, dass der Gesetzgeber von Louisiana dieses Recht auf Religionsfreiheit untergräbt", heißt es in einer Mitteilung. Die Gruppe spricht von einer "religiösen Nötigung der Schüler."
Finanziert werden soll die Plakatierung durch Spenden.