Es ist wieder verstrahltes Wasser in den Paziifik geflossen.
Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist nach Angaben des Betreibers Tepco ein neues Leck im ersten der sechs Reaktoren gefunden worden. Wie Tepco am Donnerstag mitteilte, wurde es von Arbeitern entdeckt, die neue Messgeräte installierten. Durch die undichte Stelle trete Wasser aus, das zur Kühlung in den Reaktor gepumpt werde. Die Außentemperatur des Reaktors von 100 bis 120 Grad Celsius lasse jedoch darauf schließen, dass es im Inneren bisher nicht zu einer Überhitzung gekommen sei und die Kühlung weiterhin funktioniere, hieß es.
Radioktives Wasser ausgetreten
Nach Angaben von Tepco trat aus dem dritten Reaktor des Kraftwerks außerdem erneut radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik aus. Proben hätten ergeben, dass die Belastung des Meerwassers mit strahlendem Cäsium 137 den zulässigen Grenzwert um das 18.000-Fache übersteige. Die undichte Stelle an dem Reaktor sei geschlossen worden, die Gründe dafür und der Verlauf des Wassers würden aber noch untersucht, hieß es. Der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge überstieg die Strahlenbelastung in Proben von Seetang mit 10.000 Becquerel pro Kilogramm deutlich zulässige Grenzwerte. Diese liegen für Cäsium 137 bei 500 und für Jod 131 bei 2.000 Becquerel pro Kilogramm.
Rückrufaktion
Die Behörden der Präfektur Kanagawa im Südwesten von Tokio teilten mit, in dort geernteten Teeblättern eine Cäsium-137-Belastung von 570 Becquerel pro Kilogramm gemessen zu haben. Für die Pflanzen aus Minamiashigara sei eine Rückrufaktion eingeleitet worden. Die Stadt liegt etwa 280 Kilometer von Fukushima entfernt. Den Behörden zufolge ist die gemessene Strahlung nicht gesundheitsschädlich. Sie sei mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Unglück in Fukushima zurückzuführen.