Neuseeland

Wieder Erdbeben in Christchurch

13.06.2011


Im Februar hatte ein Erdstoß der Stärke 7 schwere Schäden angerichtet.

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Knapp vier Monate nach dem verheerenden Beben in Christchurch haben neue schwere Erdstöße Panik unter den Bewohnern der neuseeländischen Stadt ausgelöst. Im Stadtzentrum stürzten nach Behördenangaben am Montag mehr als 50 Gebäude ein, mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Rund 54.000 Haushalte waren ohne Strom, auch bei der Wasserversorgung gab es Probleme.

Stärke 6,0
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte wurde die zweitgrößte Stadt Neuseelands am frühen Nachmittag von mehreren Erdstößen erschüttert, der schwerste hatte die Stärke 6,0. Viele Bewohner liefen in Panik auf die Straße und fühlten sich an das Beben vom 22. Februar erinnert. Durch den Erdstoß der Stärke 6,3 waren mehr als 180 Menschen getötet worden.

Dass es diesmal keine Todesopfer gab, lag nach Angaben der Behörden vor allem daran, dass das Stadtzentrum seit dem Beben im Februar gesperrt ist. Auch diesmal war das Zentrum besonders betroffen, viele ohnehin instabile Häuser stürzten ganz ein. "Die Häuser stürzten in die Straße, fielen buchstäblich um uns zusammen", berichtete der Leiter der Abrissbehörde, Warwick Isaacs, der gerade in der gesperrten Zone war. Es sei ein Wunder, dass von den Arbeitern niemand erschlagen worden sei. Auch in anderen Stadtteilen kam es zu neuen Schäden. Der Flughafen und die zentrale Polizeiwache der Stadt wurden zeitweise gesperrt.

Regierung hält an Wiederaufbau fest
Neuseelands Premierminister John Key betonte, die Regierung halte trotz der neuen Beben am Wiederaufbau von Christchurch fest. "Wir sind entschlossen, die Stadt wieder aufzubauen." Schätzungen zufolge wird das umgerechnet 8,5 Milliarden Euro kosten.

   Die neue Erdbebenserie ereignete sich nur Stunden nach der Eröffnung einer gerichtlichen Untersuchung zu der Frage, warum bei dem Erdbeben im Februar ein Gebäude einstürzte, in dem mehr als hundert Menschen zu Tode kamen, darunter 65 ausländische Studenten. Angehörige der Opfer und Anwälte flohen aus dem Gerichtsgebäude, als die neuerlichen Erdstöße die Fensterscheiben klirren ließen. "Das hat uns auf schreckliche Art an das Geschehene erinnert", sagte Mike Barry, dessen Schwester bei dem Beben im Februar getötet worden war.

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