Rupert Murdoch musste vor Parlament aussagen – mit Schaumtorte attackiert.
Bevor Medienzar Rupert Murdoch sich seiner Inquisition stellte, bricht es aus dem 80-Jährigen heraus: "Ich möchte eines klarstellen. Das ist der demütigste Tag meines Lebens."
Dann musste sich Murdoch samt Sohn James vor einem 10-köpfigen Parlamentsausschuss wegen des britischen Abhörskandals verantworten. Ganz Großbritannien sieht live zu – die Anhörung wird fünf Stunden lang im TV übertragen. Es ist Murdochs Canossa-Gang, er entschuldigt sich bei den Opfern des Abhörskandals.
Mit versteinerter Miene sitzt der alte Mann im Saal, schräg hinter ihm verfolgt seine junge Ehefrau Wendi Deng das Verfahren. Murdoch gibt sich uneinsichtig, reagiert auf Fragen mit langem Schweigen. "Das habe ich vergessen", ist Murdochs Standard-Satz. Er beteuert, er habe den Abhörskandal beim Skandalblatt News of the World nicht bemerkt. "Sind Sie verantwortlich für dieses Fiasko, Mr. Murdoch?", fragt Labour-Abgeordneter Jim Sheridan unverblümt.
"Nein", sagt Murdoch schlicht. "Wer ist dann verantwortlich?" "Meine Führungsleute und die Leute, denen sie Aufträge gegeben haben." Er sei über die Vorwürfe schockiert, entsetzt und beschämt gewesen, klagt er. Wo immer es geht, wirft sich Sohn James schützend vor den Senior. Er ist der Europa-Chef von Murdochs Medienimperium News Corporation.
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Murdoch mit Schaumtorte angegriffen
Plötzlich springt der Komiker Jonnie Marbles aus dem Publikum auf, brüllt "Schmierig, gierig" und attackiert Rupert Murdoch mit einem Teller, auf dem sich eine Schaumtorte befindet. Murdochs Frau Wendi schützt ihren Mann, verpasst dem Angreifer einen "rechten Haken" und knallt ihm den Schaumteller ins Gesicht. Der Medienzar wird am Sakko getroffen. Die Anhörung wird unterbrochen, danach fortgesetzt.
Eine Stunde sollte Murdochs Anhörung dauern, fast drei Stunden wurde er vom Parlament "gegrillt".
Der 80-jährige Medienzar wirkte extrem angeschlagen, fast stehend k. o. Er fand oft minutenlang keine Antwort, stammelte, schloss vor Erschöpfung die Augen.
Jeder sah: Murdochs Imperium wankt, der Zeitungs-Tycoon steht offenbar kurz vor dem Rücktritt, verkraftet die Schande nicht mehr.
Dem größten Medienkonzern der Welt droht jetzt der Zusammenbruch.
Anarcho-Komiker war der "Attentäter"
Tumultartige Szenen brachen am Dienstag um 17.58 Uhr im Unterhaus aus. Der britische Anarcho-Komiker Jonnie Marbles springt auf und will Rupert Murdoch mit den Worten "Schmierig, gierig!" Rasierschaum ins Gesicht schlagen. Doch Murdochs Frau Wendi sieht den Angriff rechtzeitig – und verteidigt ihren Mann mit einem "harten rechten Haken", wie ein Polizist später sagt. Marbles hatte seine Attacke sogar auf Twitter angekündigt: "Was ich jetzt mache, ist eine deutlich bessere Sache, als ich jemals geplant habe." Die Sitzung wurde unterbrochen und Marbles von der Polizei festgenommen.
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20.25 Uhr: Mit einer Entschuldigung von Brooks geht die Fragestunde zu Ende. Die Parlamentarier würden sie gerne noch einmal vorladen.
20.24 Uhr: Brooks sagt, es sei "unfair", zu glauben, dass NoW die einzige Zeitung mit guten Verbindungen zu Polizei und Politikern sei.
20.20 Uhr: Sie sei nie mit David Cameron Reiten gewesen, so Brooks. Sie hätte keine Ahnung, wie es zu diesem Gerücht kommen konnte. Cameron sei nur ein "Nachbar" und ein "Freund".
20.12 Uhr: Als sie Managerin beim Murdoch-Konzern war, sei ihr Büro neben dem von James Murdoch gelegen, und sie hätten täglich miteinander gesprochen.
19.57 Uhr: Brooks: "Ein Newsroom basiert auf Vertrauen. Man ist abghängig von den Menschen, die mit einem zusammenarbeiten."
19.50 Uhr: Auch ihre eigene Mobilbox sei von dem Detektiv Mulcaire regelmäßig abgehört worden, sagt Brooks. Sie hätte davon ebenso wenig gewusst "wie alle anderen".
19.40 Uhr: Wenn sie von den Abhör-Praktiken gewusst hätte, dann würde sie jetzt auch die Verantwortung dafür tragen wollen, so Brooks. Es könnte "länger als ein Jahr dauern", bis die Geschichte aufgeklärt sei.
19.35 Uhr: Brooks erzählt von den "äußerst ehrenhaften" Journalisten bei NoW, die nun Schwierigkeiten hätten, neue Jobs zu finden. Murdochs News Corp. würde versuchen, jenen zu helfen, so Brooks.
19.22 Uhr: Das Aus für NoW sei eine kollektive Entscheidung - mit Rupert Murdoch - gewesen, sagte Brooks.
19.13 Uhr: Brooks wird gefragt, ob sie jemals einen Polizisten für Informationen bezahlt habe. "Nein", sagt sie. Ihrer Erfahrung nach bekomme man Informationen von der Polizei, ohne dafür zu bezahlen.
19.03 Uhr: Brooks habe bei "News of the World" mit Privatdetektiven zusammengearbeitet, mit Glen Mulcaire habe sie sich allerdings nie getroffen. Auch mit einem anderen NoW-Detektiv, Jonathan Rees, habe sie sich nie getroffen. Sie habe keine Ahnung, was Rees bei NoW getan hätte.
18.57 Uhr: Der Zeitung "The Guardian" zufolge handelte es sich bei dem Murdoch-Angreifer um einen Komiker, der die Tat offenbar über den Onlinedienst Twitter angekündigt hatte. "Was ich jetzt mache, ist eine deutlich bessere Sache, als ich jemals gemacht habe", heißt es in einer Kurzbotschaft, die kurz vor der Schaum-Attacke über das Twitter-Konto von Jonnie Marbles verschickt wurde.
18.54 Uhr: Brooks: Das Management habe nach dem Bekanntwerden der Abhör-Vorwürfe "schnell und entschlossen" reagiert.
18.50 Uhr: Rebekah Brooks erklärt, dass das Management von "News of the World" bis zum Auftauchen der Sienna Miller-Dokumente 2010 keine Beweise gegen Angestellte des Unternehmens hatte.
18.45 Uhr: Rebekah Brooks nimmt Platz - die Anhörung geht weiter.
18.33 Uhr: Fünf Minuten Pause. Danach soll Rebekah Brooks Rede und Antwort stehen.
18.32 Uhr: Rupert Murdoch in seinem abschließenden Statement: Er habe auch Fehler begangen. Er werde unermüdlich daran arbeiten, damit ihm die Opfer der Abhör-Affäre vergeben. Die Vorgänge bei "News of the World" gingen "gegen alles, wofür ich und mein Sohn stehen".
18.28 Uhr: Menschen, die für ihn gearbeitet haben, hätten ihn "betrogen", so Rupert Murdoch.
18.25 Uhr: Frage an den wieder auf seinem Platz sitzenden Rupert Murdoch: Wurden 9/11-Opfer abgehört? Es gebe keine Beweise dafür, antwortet dieser.
18.17 Uhr: Die Anhörung geht weiter. Murdoch wurde nicht verletzt. Er dürfte mit einem Pappteller voller Rasierschaum getroffen worden sein.
18.15 Uhr: Der Angreifer wurde festgenommen:
18.11 Uhr: Die Anhörung wurde für 15 Minuten unterbrochen.
18.08 Uhr: Murdoch ist sichtlich konsterniert, dass ihn die Sicherheitsleute nicht vor dem Angriff haben schützen können.
18.05 Uhr: Korrektur: Murdoch senior dürfte von dem Angreifer einen Käsekuchen ins Gesicht bekommen haben.
18.00 Uhr: Rupert Murdoch dürfte von dem Angreifer mit Rasierschaum im Gesicht getroffen worden sein. Der Angreifer schrie: "Gier!" in Richtung Murdoch. Murdochs Frau Wendi kam ihrem Mann im Handgemenge zu Hilfe.
17.58 Uhr: Eklat bei der Anhörung: Rupert Murdoch wurde attackiert. Ein Mann mit weißer Farbe im Gesicht wurde von der Polizei abgeführt.
17.57 Uhr: Anhörung unterbrochen!
17.53 Uhr: Er bedauere sehr, dass infolge des Abhörskandal auch seine lange Freundschaft mit Premier Gordon Brown beendet sei, so Rupert Murdoch.
17.50 Uhr: Auf die Frage, ob ein Politiker totale Privatheit verlangen könne, antwortet Rupert Murdoch kurz: "Nein."
17.45 Uhr: Ein Parlamentarier will von Rupert Murdoch wissen, ob er es bedauere, dass "News International" ein "Familienunternehmen" geworden sei. Murdoch antwortet, dass sein Sohn ein transparentes Auswahlverfahren durchlaufen habe.
17.37 Uhr: Es sei eine "sehr ernste Situation" entstanden, sagt Rupert Murdoch. Es habe ihn zwar niemand über die Vorgänge bei "News of the World" im Dunkeln gelassen, wohl aber "über einen kleinen Teil meiner Geschäfte".
17.26 Uhr: Das Hearing im britischen Parlament war für eine Stunde angesetzt. Jetzt nähert es sich der Zwei-Stunden-Marke.
17.17 Uhr: Rupert Murdoch sagt, er würde gerne "alle Zahlungen" an Detektiv Mulcaire stoppen.
17.14 Uhr: Er sei "schockiert" gewesen, als er erfuhr, dass einige Honorare des verhafteten Privatdetektivs Glenn Mulcaire bezahlt worden seien, so James Murdoch.
17.10 Uhr: Das Einstellen von "News of the World" sei eine "richtige Entscheidung" gewesen, sagt James Murdoch. Der Mutterkonzern News International versuche, die freigesetzten Journalisten bei der Arbeitssuche zu unterstützen.
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17.07 Uhr: James Murdoch sagt, es gebe keine Knebelverträge, weder mit Brooks, noch mit Les Hinton.
17.03 Uhr: Rupert Murdoch habe die Kündigung von Rebekah Brooks beim zweiten Mal akzeptiert.
16.59 Uhr: Auf die Frage, ob der im Zuge des Abhörskandals festgenommenen "News of the World"-Reporter Clive Goodman auch danach noch Zahlungen des Konzerns erhalten habe, antwortete James Murdoch, dass er "sehr überrascht" gewesen sei, als er erfahren hätte, dass Strafzahlungen übernommen worden waren. Er wüßte nicht, wer das ausgemacht habe.
16.55 Uhr: Rupert Murdoch sagt, dass er pro Tag 10 bis 12 Stunden arbeite und sich um sehr viele Angelegenheiten kümmern müsse. "News of the World" sei in diesem Zusammenhang "klein" gewesen.
16:43 Uhr: Auf die Frage, wie oft er die Chefredaktion der News of the World kontaktiert habe, sagt Murdoch senior: "Nicht oft". Er habe die Zeitung ein wenig aus den Augen verloren, weil sie so klein sei. Zweimal am Tag hätte er schon gerne mit der Chefredaktion gesprochen, das war aber nicht möglich wegen seiner anstrengenden Arbeitstage.
16:40 Uhr: Nun werden die Murdochs gefragt, wer sie für den heutigen Tag vorbeiratet habe. "Meinem Vater und mir wurde gesagt, die Wahrheit zu sagen".
16:34 Uhr: Murdochs Sohn stellt klar, dass die hohen Summen, die ausbezahlt worden sein, nicht dazu gedient hätten, Geheimhaltung zu kaufen. Die Fragen übrigens stellt nun Philip Davies.
16:29 Uhr: Der "code of conduct" der News Corp sei an alle Mitarbeiter ausgegeben. Dieser sei von einzelnen verletzt worden, so James Murdoch.
16:26 Uhr: Eine Lektion, die James Murdoch aus diesem Skandal gelernt habe, sei "die ethischen Standards im Journalismus neu zu fixieren", so der Sohn der Medien-Tycoons. Dies gelte für das gesamte Verlagswesen.
16:22 Uhr: Als James Murdoch über Zahlungen im Zuge außergerichtlich erzielter Einigungen doziert, unterbricht ihn sein Vater.
16:19 Uhr: Wie Sohn James nun ausführt, wurde "News of the World" nach einer breiten Diskussion mit der gesamten Führungsebene geschlossen. Ob es eine rein unternehmerische Entscheidung gewesen sei, verneint Murdoch senior.
16:16 Uhr: Rupert Murdoch fühlt sich nicht für den Abhörskandal verantwortlich, wohl aber für diejenigen, denen er vertraute.
16:14 Uhr: James Murdoch stellt klar, dass alle Finanzgeschäfte der News Corp transparent seien.
16:12 Uhr: Murdochs Sohn James prescht vor und wirft ein, dass die Opfer des Abhörskandals Entschädigungen bekommen habe. Zudem habe sich das Unternehmen mehrmals entschuldigt.
16:07 Uhr: Rupert Murdoch kämpft zwischenzeitlich mit der Erinnerung.
16:05 Uhr: Nun stellt Jim Sheridan die Fragen. Rupert Murdoch befaht die Frage, durch den Hintereingang den Premierminister in Downing Street 10 besucht zu haben. "Ich tat das, was man mir befahl", so Rupert Murdoch. Er sei von David Cameron auf eine Tasse Tee eingeladen worden. Er habe auch seinen Vorgänger Gordon Brown durch den Hintereingang von Downing Street 10 mehrmals besucht.
16:00 Uhr: Haben Sie News of the World wegen der Kriminalität geschlossen? Ja, wir sind zutiefst beschämt, so Rupert Murdoch.
15:57 Uhr: Rupert Murdoch beugt sich vor, um die Fragen genau zu verstehen. Er lässt sich sehr viel Zeit, bis er vorsichtig antwortet. Immer wieder versucht er, seinen Sohn antworten zu lassen.
15:55 Uhr: Auch die Frage von Tom Watson, ob er wusste, ein Journalist sei wegen Erpressung verurteilt worden, beantwortet Murdoch mit "Nein". "Warum haben Sie ihn nicht eingesperrt?", ruft Murdoch energisch zurück
15:54 Uhr: Gefragt, warum NoW-Chefreporter Neville Thurlbeck nicht nach dem Max Mosley-Fall entlassen wurde, sagt Rupert Murdoch: "Ich kenne ihn nicht".
15:50 Uhr: Murdoch sagt, die News of the World stelle nur 1 Prozent seines Unternehmens dar. Er beschäftige Personen, die sein Vertrauen hätten.
15:49 Uhr: Zurück zum Jahr 2003: Damals habe Rebekah Brooks von Schmiergeldzahlungen an die Polizei berichtet, so die Frage von Watson. Rupert Murdoch weist jedes Wissens darüber zurück..
15:48 Uhr: Jetzt ist Rupert Murdoch dran. Er wird von Tom Watson befragt.
15:47 Uhr: "Es gebe keinen Hinweis darauf, dass Rebekah Brooks von dem Abhörskandal gewusst habe", so Murdochs Sohn James.
15:44 Uhr: "Haben Sie selbst Untersuchungen in die Wege geleitet, als Sie von dem Abhörskandal erfuhren?". Dies bejaht James Murdoch.
15:42 Uhr: James Murdoch führt aus, dass News International die Polizei über den Abhörskandal informierte und die Untersuchung in die Wege geleitet habe.
15:40 Uhr: Jetzt ergreift James Murdoch wieder das Wort.
15:39 Uhr: Rupert Murdoch unterbricht seinen Sohn: "Dies ist der demütigste Tag meines Lebens"
15:38 Uhr: Zunächst ist James Murdoch dran. Er entschuldigt sich mit salbungsvollen Worten für den Skandal.
15:37 Uhr: Der Vorsitzende eröffnet die Anhörung.
15:36 Uhr: Rupert Murdochs Sohn James wollte eine Erklärung abgeben. Dies wurde ihm untersagt angesichts der Fülle an Fragen. Nach der Anhörung sei dafür noch Zeit, so der Ausschuss-Vorsitzende.
15:35 Uhr: JETZT HABEN RUPERT MURDOCH UND SEIN SOHN PLATZ GENOMMEN
15:22 Uhr: Yates führt nun aus, er habe Andy Coulson getroffen, allerdings sei der Abhörskandal weder mit ihm noch Neil Wallis Gegenstand der Unterredung gewesen.
15:19 Uhr: Jetzt steigt die Spannung in London. Nach der Anhörung von Yates ist Rupert Murdoch selbst an der Reihe.
15:18 Uhr: Yates betont, dass Neil Wallis immer noch ein nicht verurteilter Mensch sei. "An innocent man", so der Ex-Polizei-Inspektor.
15:07 Uhr: Yates wird direkt mit der Frage der Vetternwirtschaft konfrontiert (Es geht um einen Job von Neil Wallis Tochter). "Ich war einfach der Briefkasten für Bewerber", antwortet der zurückgetrenen Polizei-Inspektor lapidar.
15:00 Uhr: Nun ist John Yates an der Reihe. Der zurückgetretene hohe Offizier der Londoner Polizei nimmt vor dem Ausschuss Platz.
14:58 Uhr: Die Anhörung des Pressechefs der Londoner Polizei ist vorbei.
14:54 Uhr: Weiter geht es mit der Befragung von Dick Fedorcio. Der Pressechef der Londoner Polizei betont die absolute Integrität von John Yates (Anm.:Ebenfalls wie Sir Paul Stephenson zurückgetretener Chefinspektor). Fedorcio untermauert, er habe Murdochs Unternehmen "News International" nicht bevorzugt behandelt, wenn es darum ging, Neuigkeiten zu verbreiten.
(c) AP, Fedorcio bei der Anhörung
14:51 Uhr: In der ersten Anhörung war der zurückgetretene Polizeichef Londons, Sir Paul Stephenson, geladen. Nach dem Termin stellt er Folgendes fest: "Heute ist es mit Sicherheit mein letztes öffentliches Engagement nach 36 Jahren."
14:43 Uhr: Inzwischen gibt es auch ein Statement von Premier David Cameron, der derzeit Nigeria bereist, zum Tod von "Whistleblower" Hoare : "Eine Tragödie", so der britische Premierminister.
14:43 Uhr: Fedorcio wird gefragt, wieso der ehemalige "News of the World"-Journalist Wallis als PR-Berater für die Londoner Polizei tätig war: "Ich brauchte einen erfahrenen Mann", antwortet Fedorcio. Wer ihn empfohlen habe, daran könne er sich aber nicht mehr erinnern.
14:35 Uhr: Nun erscheint Dick Fedorcio, Chef der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit der Londoner Polizei, vor dem Ausschuss.
14:33 Uhr: Das ganze Procedere in London wird sich noch weiter nach hinten verschieben. Die Anhörung von Sir Paul Stephenson ist noch voll im Gang. Derzeit führt Londons Ex-Polizeichef aus, dass in der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung der Londoner Polizei 45 Angestellte tätig sind; unter ihnen seien auch einige, die zuvor für "News of the World" gearbeitet haben.
14:14 Uhr: Eigentlich sollte Sir Paul Stephenson um 14:15 Uhr mit seiner Anhörung vor dem Medien-Ausschuss des britischen Unterhauses durch sein. Doch wie es ausschaut, wird's länger dauern.
14:08 Uhr: Inzwischen ist auch Rupert Murdoch vor Portcullis House, dem Gebäude im Stadtteil Westminster, in dem sich die Büros der Abgeordneten befinden, eingetroffen. Seine Anhörung ist für 15:30 Uhr unserer Zeit angesetzt.
(c) AP; der Range Rover, in der Medienzar sitzt, wird von der Presse belagert
14:03 Uhr: Auf die Frage, ob Polizei-Entscheidungen durch die Nähe zu Journalisten beeinflusst wurden, antwortet Stephenson klar mit "Nein".
13:57 Uhr: Darüber hinaus habe es auch niemals ein Gespräch mit Neill Wallis, Ex-Chefredakteur der "News of the World", über Handy-Abhörpläne gegeben, führt Sir Paul Stephenson jetzt aus.
13:56 Uhr: Sir Paul Stephenson stellt jetzt klar, dass seiner Meinung nach die Londoner Polizei in keiner Weise in eine Verschwörung involviert war.
+++Hintergrundinfo: Stephenson war vorgeworfen worden, er habe sich einen Kuraufenthalt für sich und seine Ehefrau zum Teil bezahlen lassen. Für die Kureinrichtung hat auch der ehemalige "News-of-the-World"-Journalist Neil Wallis gearbeitet. Wallis war auch von Scotland Yard als PR-Berater engagiert. +++
13:4 Uhr: Auf die Frage des konservativen Abgeordneten James Clappison, weshalb er 18 Mal mit "News of the World"-Vertretern zu Abend gegessen habe und sieben oder acht Mal mit Neil Wallis (Chefredakteur) traf, antwortet Sir Paul: "Es ist die Aufgabe des Polizeichefs, Medienverteter zu treffen". Gleichzeitig gibt er zu, dass die Art und Weise, wie diese Treffen arrangiert sind, geändert werden müsse.
13:37 Uhr: Vielmehr habe es dringlichere Fälle im Land gegeben, so wie den Mord an Stephen Lawrence und "andere, größere Fälle", so Stephenson.
13:35 Uhr: Stephenson führt aus, dass es bei seinem Amtsantritt als Londoner Polizeichef keinen Grund gegeben habe, dass der Abhörskandal auf seinem Schreibtisch landen sollte.
13:30 Uhr: Zahlreiche Abgeordnete wollen nun wissen, warum Stephenson als Chef der Londoner Polizei zurückgetreten ist und weshalb er Kritik an Premier Cameron übte, als er seinen Rücktritt bekanntgab.
(c) Reuters, Stephenson bei der Anhörung
13:26 Uhr: Sir Paul Stephenson: "Ich wusste dass Rebekah Brooks verhaftet wird, und zwar ein oder zwei Tage bevor sie am Sonntag in Polizeigewahrsam genommen wurde".
13:25 Uhr: Die Anhörung von Sir Paul Stephenson ist voll im Gang.
13:04 Uhr: Sir Paul Stephenson betritt den Ausschuss. Er nimmt vor den Abgeordneten Platz. Nach der Begrüßung geht*s gleich zur Sache.
13:03 Uhr: Der Ablauf der Anhörung: (Angaben entsprechen unserer Zeit)
- 13:00 Uhr: Der inzwischen gefeuerte Polizeichef Londons, Sir Paul Stephenson, wird als erster vor dem britischen Parlament Rede und Antwort stehen
- 14:15 Uhr: John Yates, der hohe Offizier bei Scotland Yard, der zuletzt als Chef der Antiterror- und Personenschutz-Einsätze tätig gewesen war, war im Jahr 2009 dafür verantwortlich, dass eine erneute Untersuchung des wieder aufgeflammten Abhörskandals unterblieb, ist als nächster dran.
- 15:30 Uhr: Rupert Murdoch und sein Sohn geraten ins Kreuzfeuer der Abgeordneten.
- 16:30 Uhr: Rebekah Brooks, Ex-Chefredakteurin, ist nun geladen
© Reuters
Zum Imperium des 80 Jahre alten Medienzars aus Australien gehören in Großbritannien neben dem inzwischen eingestellten Blatt "News of the World" auch die Boulevardzeitung "The Sun" sowie die Qualitätsblätter "The Times" und "Sunday Times". Murdoch kontrolliert 37 Prozent des britischen Zeitungsmarktes. Er wollte seine Medienmacht mit einem milliardenschweren Anteils-Zukauf beim Sender BSkyB weiter ausbauen, musste dies aber zunächst aufgeben. Murdoch pflegt engste Kontakte zu Spitzenpolitikern. Schon lange galt in Großbritannien als offenes Geheimnis: "Murdoch gewinnt Wahlen."
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Er gilt als Kronprinz im Medienimperium seines Vaters. Bei der britischen Senderkette BSkyB, an der Murdoch 39 Prozent hält, war der 38-Jährige zunächst Vorstandschef, zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender. Der in London geborene James leitet die Europa-Aktivitäten für Murdochs Medienkonzern News Corp. Sein Stern könnte mit der Abhöraffäre sinken. BSkyB-Aktionäre diskutieren offen seine Ablösung.
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Die "Power-Frau" in der Macho-Welt des britischen Boulevardjournalismus war bis 2003 noch unter ihrem Mädchennamen Rebekah Wade Chefredakteurin von "News of the World" - just in der Zeit, in der das illegale Abhören bei der Zeitung zum System zu gehören schien. Die 43-Jährige mit der roten Lockenmähne wechselte dann zur "Sun" und leitete bis zu ihrem Rücktritt am vergangenen Freitag als Verlagsmanagerin die Medienholding News International, zu der alle britischen Murdoch-Zeitungen gehören. Mit ihren engen Kontakten in die Downing Street könnte sie für Regierungschef David Cameron zur Belastung werden.
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Auch der Nachfolger von Brooks als Chefredakteur von "News of the World" könnte für Premierminister David Cameron zur Zeitbombe werden. Obwohl Coulson schon 2007 wegen des Skandals als Chefredakteur abtrat, gab Cameron ihm eine "zweite Chance" und machte ihn schließlich zum Kommunikationschef. Zum wohl einflussreichsten Fädenzieher der Downing Street aufgestiegen, musste Coulson im Jänner dieses Jahres auch dort gehen. Der 43-Jährige wird nicht nur beschuldigt, er habe von den Praktiken seiner Reporter gewusst - ihm wird sogar vorgeworfen, Schmiergeldzahlungen an Polizisten abgesegnet zu haben. Am 8. Juli wurde er vorübergehend von der Polizei festgenommen.
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Der am Montag im Alter von 47 Jahren gestorbene Ex-Journalist hat Coulson als erster schwer belastet. Der "New York Times" hatte der ehemalige Showbusiness-Reporter von "News ot the World" erzählt, wie sein früherer Freund Coulson ihn persönlich animierte, "schwarze Künste" anzuwenden. Hoare galt als alkohol- und drogenabhängig und wurde aus diesem Grund schon 2005 von Coulson gefeuert. Dem "Guardian" hatte er vor seinem Tod erzählt, wie er täglich drei Gramm Kokain und Unmengen Alkohol konsumierte, um im Leben von Rockstars mitzuhalten. Sein Arzt habe sich schon vor Wochen gewundert, dass er überhaupt noch am Leben sei, sagte er der Zeitung.
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Der 57-Jährige stand nur zweieinhalb Jahre an der Spitze der renommierten Polizeibehörde des Großraums London (Metropolitan Police Service), die landläufig Scotland Yard genannt wird. Er musste zurücktreten wegen seiner Nähe zu dem früheren "News-of-the-World"-Reporter Neil Wallis, den er als PR-Strategen anheuerte. Zusammen mit seiner Frau hatte Stephenson sich einen Kuraufenthalt teilweise bezahlen lassen. Auch für die Kureinrichtung machte Wallis die Werbung. Beamte von Scotland Yard sollen ferner Geld von Journalisten angenommen haben, um Informationen herauszugeben. Reporter sollen sogar Zugang zu spezieller Polizeitechnik bei der Ortung von Zielpersonen erhalten haben.
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Der hohe Offizier bei Scotland Yard, der zuletzt als Chef der Antiterror- und Personenschutz-Einsätze tätig gewesen war, war im Jahr 2009 dafür verantwortlich, dass eine erneute Untersuchung des wieder aufgeflammten Abhörskandals unterblieb. Lediglich acht Stunden soll er das umfangreiche Material geprüft haben, ehe er die Akten vorschnell schloss. Yates sprach damals von "acht bis zwölf" Betroffenen der Abhöraffäre - in Wirklichkeit waren es 4.000. Yates wird ebenfalls eine ungesunde Nähe zu Neil Wallis nachgesagt. Auch dessen Tochter soll er einen Job bei Scotland Yard verschafft haben. Er selbst hat nach eigener Aussage ein "reines Gewissen" und fühlt sich als Opfer falscher Anschuldigungen.
12:43 Uhr: Scotland Yard untersucht verdächtigen Laptop
Wie die britische BBC berichtet, wurden in einem Mistkübel unweit des Hauses von Rebekah Brooks, Murdochs Ex-Chefredakteurin, ein Laptop und Papierreste gefunden, die ihrem Ehemann zugeordnet werden. Auch Rebekah Brooks wird heute im Parlament Rede und Antwort stehen müssen.
12:41 Uhr: Abhörskandal hat schon einen Toten
Der Abhörskandal wird immer mehr zum Krimi. Es gibt bereits einen Toten: Einer der Belastungszeugen wurde am Montagabend tot in seiner Wohnung gefunden. Sean Hoare
, Ex-Reporter der "News of the World" hatte den früheren Chefredakteur, Andy Coulson, schwer belastet. Der spätere Kommunikationschef des britischen Premierministers David Cameron hatte ihm nach eigener Darstellung die Anweisung zum Knacken von Telefonen erteilt.
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Murdoch ist Sohn eines angesehenen australischen Journalisten und arbeitete auch selbst als Journalist.
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Mit dem Tod seines Vaters erbte der gebürtige Melbourner 1952 mit Anfang 20 zwei Zeitungen. „The Aidelaide News“ und die „Sunday Mail“.
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Sein News-Corb-Konzern ist heute in Australien, Europa, Asien, Lateinamerika und den USA vertreten. Neben Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen gehören auch zahlreiche Kabel-und Satellitensender zum Konzern.
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Umsatz der News Corp. im Jahr 2010: 33 Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro).
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Nach der Eroberung des australischen Zeitungsmarktes begab sich Murdoch 1969 auf Einkaufstour nach Großbritannien. Jahre nach seinem Studium der Volkswirtschaft in Oxford kaufte er dort die „News of the World“ und „The Sun“.
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Um auch auf dem Medienmarkt in den USA Fuß fassen zu können, erwarb Murdoch 1985 die US-Staatsbürgerschaft. Dort verleibte er seinem Konzern den Fernsehsender Fox News und die angesehenen Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ ein.
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Darüber hinaus gehört ihm fast die Hälfte der Anteile am Bezahlsender Sky Deutschland, der früheren Premiere AG.
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Eines Tages will Rupert Murdoch sein Imperium an seinen jüngsten Sohn James übergeben, der seit März stellvertretender Geschäftsführer der News Corp ist.
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Rupert Murdoch mit seiner Ziehtochter Rebekah Brooks, der mittlerweile gefeuerten Chefredakteurin.
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Rupert Murdoch mit seiner 14-Monat alten Tochter Elisabeth und seiner zweiten Frau Anna Torv am 4 Oktober 1969 in London.
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Murdoch in seinem Büro der IPC am 26 September 1969 in London.
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Der Medienmogul am 2 Jänner 1969 mit seiner zweiten Frau Anna Torv.
12:28 Uhr: Der Patriarch wankt
Einem Zeitungsbericht zufolge denkt der Medienzar Murdoch schon seit längerem über einen Rücktritt als Chef seines Konzerns News Corp nach. Wie das "Wall Street Journal", das ebenfalls zu dem Medienkonzern gehört, am Montag berichtet, erwägt er den Rücktritt von seinem Posten seit über einem Jahr. Jetzt könnte der Abhörskandal
die Initialzündung für den Rückzug sein.
12:25 Uhr: Rücktrittsforderungen
Vor der mit Spannung erwarteten Anhörung Rupert Murdochs in der britischen Abhöraffäre sind erste Rücktrittsforderungen an Premierminister David Cameron
laut geworden. Cameron geriet am Dienstag weiter unter Druck, als herauskam, dass die im Abhörskandal vorübergehend festgenommene Murdoch-Managerin Rebekah Brooks Gast bei seinem 44. Geburtstag im vergangenen Oktober war. Die Geburtstagseinladung war von der Downing Street zunächst verschwiegen worden.
Seite 2: Hacker-Angriff: Sun meldet Murdochs Tod
Hackerangriff: Sun meldet Murdochs Tod
Hacker haben kurzzeitig auf der Webseite der britischen Boulevardzeitung "The Sun" eine gefälschte Todesmeldung des Medienmoguls Rupert Murdoch platziert. Die Hackergruppe Lulz Security bekannte sich nach dem CNN-Bericht vom Montag via Kurznachrichtendienst Twitter zu dem Angriff. "Wir haben's Sun/News of the World gezeigt". Und auf der Website stand: "Leiche des Medienmoguls gefunden".
Tag der Wahrheit für den Mediennzar
Murdoch muss nach Jahren der Ausflüchte, Verschleierungen und Lügen heute mit der Wahrheit aufwarten. Nur eine schonungslose Offenlegung wird dem Parlament genügen: Welche Verantwortlichen im Murdoch-Konzern News Corp. wussten von der illegalen Abhörpraxis? Wer autorisierte Schmiergelder an Polizisten? Wie eng sind Murdochs Medien mit Politikern und Polizei verbandelt?
In der Familie Murdoch
arbeiteten die Anwälte am Montag auf Hochtouren, um Rupert und Sohn James auf die geharnischten Fragen vorzubereiten.
„Whistleblower“ tot in seiner Wohnung gefunden
Der Abhörskandal wird immer mehr zum Kriminalfall – nun gibt es auch den ersten Todesfall. Sean Hoare, ehemaliger Reporter der eingestellten Massenzeitung News of the World, ist am Montag tot in seiner Wohnung
in der Grafschaft Hertfordshire aufgefunden worden. Hoare hatte den Ex- Regierungssprecher Andy Coulson schwer belastet und galt als „Whistleblower“ bei der Affäre. Coulson war früher Chefredakteur von News of the World: „Coulson hat mich zum Abhören der Mailboxen angestiftet“, hatte Reporter Hoare behauptet. Durch seine Aussagen in der New York Times und im TV-Sender BBC war die Affäre mit aufgeflogen.
Die Todesursache des Journalisten ist noch nicht geklärt, die Polizei geht aber von Selbstmord aus.
Polizei-Chefs treten ab, Premier wird nervös
Der Skandal um 4.000 Handys geknackte Handys schwappt längst auf die Polizei über: Der Chef von Scotland Yard und der Antiterrorchef traten wegen der gigantischen Abhöraffäre mittlerweile zurück. Sogar der britische Premier David Cameron wird langsam nervös: Auch er will unbedingt noch einmal im Parlament Rede und Antwort stehen.
Bei Scotland Yard rollen die Köpfe
Es geht jetzt Schlag auf Schlag bei Scotland Yard, die Abhöraffäre fordert ihre Opfer. Kaum hatte Paul Stephenson, Chef der Metropolitan Police, wie Scotland Yard offiziell heißt, seinen Rücktritt verkündet, musste am Montag ein weiterer ranghoher Beamter der Londoner Polizeibehörde seinen Bobby-Helm nehmen. Scotland Yards zweiter Mann, der Antiterrorchef John Yates, trat ab.
Yates hatte 2009 entschieden, dass trotz neuer Vorwürfe gegen das mittlerweile eingestellte Skandalblatt News of the World keine neuen Ermittlungen im Abhörskandal aufgenommen wurden. Diese Entscheidung dürfte sich für ihn bezahlt gemacht haben.
Kuren bezahlt
Paul Stephenson, dem Chef von Scotland Yard, wird hingegen vorgeworfen, er habe sich von Medienmogul Murdoch Kuren finanzieren lassen. Stephenson streitet vehement alle Vorwürfe ab.Premierminister David Cameron bedauerte den Rücktritt des befreundeten Scotland-Yard-Chefs: Dies sei "ein trauriger Moment" für ihn.