Republikaner-Wahnsinn

Newt Gingrich ist ein "Kommunist!"

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Die Republikaner steuern in ihrem Vorwahl-Zirkus in einen Bankrott.

Fast ist es zum Kichern: Die Republikaner steuern in ihrem Vorwahl-Zirkus in einen Bankrott, der immer tragikomischere Züge annimmt - und viele ihre Lügen entlarvt. Immer schneller dreht sich die Spirale des Wahnsinns. War der Prolog mit Grapscher Herman Cain und seinem lächerlichen 9-9-9-Plan, Homoschlächterin Michele Bachmann oder Stotterkopf Rick Perry erstaunlich genug, erreicht das Debakel nun vor der dritten Vorwahl-Station in South Carolina täglich verwirrendere Höhepunkte.

Es geht vor allem um die Rolle von Mitt Romney als CEO von Bain Capital in den Neunzigern. Klar ist: Die Chefetage in einer Private-Equity-Firma bringt Geld, aber wenig Ehre. Und ganz sicher jede Menge Gepäck beim Marsch aufs Oval Office. Kaum eine Branche verkörpert derart symbolisiert eine der hässlichsten Seiten des Kapitalismus: Investoren borgen sich billiges Geld, kaufen schwächelnde Firmen, verhökern ihre Assets, feuern so viele Arbeitnehmer wie möglich und verkaufen den "verschlankten Landen" für Profit. Die Firma darf den "Suites" auch noch fest "Management-Gebühren" bezahlen. Für die Ehre, ausgeplündert zu werden.

Gingrich und Perry nannten das Kind beim Namen: "Raubtierkapitalismus", schimpfte Gingrich, "Aasgeier-Kapitalismus", verdammte Perry. Das Motiv war klar: Selbst viele hartgesottene Republikaner mögen es nicht, wenn sie auf der Straße landen (wie viele im deprimierten South Carolina), damit Multimillionäre wie der Sohn eines Multimillionärs, Mitt Romney, noch reicher werden. Reiner Populismus also: Romneys Erzfeinde wollen ihn anpinkeln, stoppen. Jedes Mittel ist recht.

Doch rasch fiel auf: Gingrich und Perry hörten sich an wie Sprecher der "Occupy Wall Street"-Bewegung, die gegen genau solche Gier-ist-Gut-Abzocker wie Romney seit Monaten auf Straßen und Plätzen frösteln (lustig: der fiese Gingrich hatte ihnen, bevor er ihre Argumente borgte, noch ein "Bad" empfohlen...).  Es schrillen die Alarmglocken bei den Parteigranden: Das freie Unternehmertum, samt der wunderbaren Welt der Privat/Equity, gehört zu den Grundpfeilern ihrer Philosophie.

Und so kam es prompt zum kuriosesten Moment der GOP vielleicht jemals: 2008-Obama-Gegner John McCain nannte Gingrich indirekt einen "Kommunisten...." Gingrich! Ein Kommi? Vielleicht ist das unfassbare Chaos in dieser Partei ja auch ein Zeichen, dass sie ihre dumpfen Todschlag-Argumente nun selbst einholen.

Es wird noch komplizierter: Gingrich gibt natürlich - charakterstark wie er ist - nun dem Druck der Partei nach. Er will die "Bain"-Offensive gegen Romney einstellen, versprach er Freitag.  Doch die vernichtenden Anti-Romney-Werbungen seines "Super PAC" laufen weiter. Und sie wirken: Gingrich liegt in S.C. laut jüngster Umfrage mit 25 % nur mehr knapp hinter Romney (29 %). Das Chaos ist komplett.

Obama kann es bisher nur recht sein: Sein Team braucht sich nur zurücklehnen und die beste Wahlkampfmunition gegen Romney einsammeln. Ein Highlight bisher: Ein Foto, das Romney nahe eines Rollfeldes beim Warten auf seinen Privatjet zeigt, wie er sich seine Schuhe putzen lässt.

Gordon Gekko gegen Obama - in einem "Occupy"-Jahr: Good luck!

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