Regierung reagiert offenbar auf tagelange Proteste und Streiks.
In Reaktion auf die seit Tagen anhaltenden Streiks und Proteste in Nigeria hat Präsident Goodluck Jonathan eine Senkung der Benzinpreise um rund 30 Prozent angekündigt. Aufgrund der "harten Umstände, unter denen die Nigerianer leiden", habe die Regierung beschlossen, den Spritpreis auf 97 Naira (rund 47 Cent) pro Liter zu senken, sagte Jonathan am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Gleichwohl werde die Regierung weiterhin eine Liberalisierung des Ölsektors vorantreiben, sagte er.
Die nigerianische Regierung hatte zum Jahreswechsel Subventionen aufgehoben, weshalb der Spritpreis von 65 Naira pro Liter auf teils mehr als 140 Naira gestiegen war. Seit einer Woche halten landesweite Streiks und Proteste an. Für das Wochenende waren sie ausgesetzt worden, am Montag dann erklärten die Gewerkschaften, an den Streiks generell festhalten zu wollen, auch wenn sie zunächst wegen Sicherheitsbedenken ausgesetzt würden.
Unterdessen übernahmen nigerianische Soldaten die Kontrolle über ein Protestlager in Lagos, in dem sich seit Tagen regelmäßig Demonstranten versammeln. Die Streitkräfte errichteten Straßensperren und sperrten einen Park, in dem Kundgebungen stattfanden. Ein Demonstrant sagte, die Soldaten hätten auch Musikinstrumente "zerstört" und eine Bühne abgebaut.