Oxford
Nobel-Preis-Gewinnerin Malala wegen Jeans attackiert
17.10.2017
„Das war der Grund für eine Kugel in den Kopf“
Malala Yousafzai hat nach dem Angriff eines Taliban-Schützen 2012 auf ihr Leben, nachdem sie Bildung für Frauen gefordert hatte, nun einen neuen Weg eingeschlagen. Die 20-Jährige ist nun Studentin auf der angesehenen Universität Oxford. Dennoch kommt sie nicht zur Ruhe und ist erneut Ziel eines frauenfeindlichen Patriarchentums.
Für das Tragen von Jeans, hohen Stiefeln und einer Bomberjacke wurde die Friedensnobelpreis-Trägerin im Netz heftig kritisiert. „Das war der Grund für die Kugel in den Kopf“, schreib ein User auf Twitter. Ein zweiter nannte sie eine Heuchlerin und fragte, ob sie überhaupt eine Muslimin sei.
Leben wie man will
Aber es gab auch andere Kommentare aus Pakistan. Arsalan Ahmed Jaraal nahm die junge Frau in Schutz und meinte, dies sei auch in Pakistan keine ungewöhnliche Kleidung. „Lasst andere Leben wie sie wollen.“
Monaza Qureshi schreibt: „Mädchen gewinnt Nobelpreis – nichts Besonderes. Mädchen trägt Jeans und das ganze Land brennt. Nur möglich in Pakistan.“
Saad Kaiser Khan bringt es auf den Punkt wenn er schreibt: „Ein Land, das nicht genug Elektrizität, Nahrung und Wasser-Ressourcen hat, aber darüber diskutiert was Frauen tragen und nicht tragen sollen.“
Malala hat ihre Ankunft in Oxford mit folgendem Statement angekündigt: „Vor fünf Jahren wurde ich, bei dem Versuch mich daran zu hindern für Bildungsrechte für Mädchen einzutreten, angeschossen. Heute besuche ich meine erste Einheit in Oxford.“