Die Angst vor einer US-Pleite hält die Welt im Würgegriff:
Einigt sich der Kongress bis Donnerstag nicht auf eine Anhebung des US-Schuldenrahmens, geht Amerika im ersten Staatsbankrott seiner 234-jährigen Geschichte das Geld aus. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären unabsehbar und katastrophal, es droht ein schlimmerer Finanzinfarkt als 2008 nach der Lehman-Pleite.
Die Weltbörsen sind hochnervös, wenn auch am Montag arge Kursrutsche noch ausblieben. Ängstliche Banken stießen aber bereits US-Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit ab.
Stratege: Chancen auf Pleite-GAU bei 50 zu 50
Kongress-Schlacht. Auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, machte sich „sehr, sehr große Sorgen“ über den Polit-Murks in Washington. Und der dauert an: Die Senatsführer Harry Reid (D) und Mitch McConnell (R) rangen zwar am Montag weiter um einen Deal. Doch selbst bei einer Einigung bleibt ungewiss, ob das von radikalen Tea-Party-Republikanern dominierte Repräsentantenhaus mitzieht. Ex-Obama-Berater David Plouffe bezifferte die Chancen auf einen Pleite-GAU bereits auf 50 zu 50.
(bah)
Bruckbauer: "Situation ist durchaus gefährlich"
ÖSTERREICH: Besteht ernste Gefahr für die Weltwirtschaft?
Stefan Bruckbauer: Die Situation ist durchaus gefährlich. Aber ich denke nicht, dass die USA ökonomisch pleitegehen. Es wird wohl in letzter Minute eine Einigung geben. Möglich ist aber eine technische Pleite für ein paar Tage, und schon das könnte für große Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgen.
ÖSTERREICH: Was könnte denn passieren?
Bruckbauer: US-Staatsanleihen sind die sicherste Geldanlageform, hier liegen die meisten Währungsreserven. Wenn diese Vermögensklasse Stress macht, nicht pünktlich bezahlt wird, kann das Panik auslösen. Keiner weiß genau, was dann passiert.
ÖSTERREICH: Wäre auch schon eine ein paar Tage dauernde technische Pleite gefährlich?
Bruckbauer: Ja. Wobei im Datum 17. 10. sicher ein Puffer drin ist. Und die Handelnden wissen, dass Nichteinigung der Weltwirtschaft schwer schaden würde.
(sea)