30 Jahre nach Tschernobyl

Noch immer 444 AKWs in Betrieb

26.04.2016

Vor 30 Jahren explodierte das AKW in Tschernobyl – auch Österreich war schwer betroffen.

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26. April 1986
In den frühen Morgenstunden zerreißt eine gewaltige Explosion den Reaktorblock 4 im russischen Kernkraftwerk Tschernobyl. Unmengen an radioaktivem Staub werden in einer Wolke in Tausende Meter Höhe geschleudert.

Während bereits Hunderte Menschen sterben, versucht die Sowjet-Regierung alles, um den Super-GAU zu vertuschen. Nicht einmal die Stadt Prypjat bei Tschernobyl wird evakuiert.

Erst zwei Tage später meldet ein schwedisches AKW erhöhte Radioaktivität. In den Abendnachrichten ist das bei uns nur eine kleine Meldung.

Hunderte sterben auch in Österreich an den Folgen
Dabei erreicht die tödlich kontaminierte Luft bereits am nächsten Tag, den 29. April, Österreich. Auch bei uns wird die Gefahr ignoriert. Die Maiaufmärsche finden statt. Keine Warnungen, die Kinder nicht an der frischen Luft spielen zu lassen.

Die Folge: Auch in Österreich sterben Hunderte Menschen an den Spätfolgen. Betroffen vor allem: junge Frauen, bei denen Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wird.

30 Jahre danach: Der Irrsinn geht weiter. Österreich ist das einzige Land, das den Verzicht auf Kernkraft gesetzlich verankert hat. Auch nach dem Super-GAU im japanischen Fukushima sind derzeit auf der ganzen Welt noch 444 ­Reaktoren am Netz. Nur Deutschland geht den Weg der Vernunft. Acht Reaktoren sind bei unseren Nachbarn noch in Betrieb. Sie werden bis zum 31. Dezember 2022 schrittweise abgeschaltet.

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