Südkoreanisches Schiff untergegangen: Sollte Nordkorea bestraft werden, 'reagieren die Streitkräfte'.
Der nordkoreanische UN-Botschafter hat den UN-Sicherheitsrat davor gewarnt, sein Land für den mutmaßlichen Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Kriegsschiff verantwortlich zu machen. Sollte sein Land bestraft werden, werde dies zu "Reaktionen unserer Streitkräfte" führen, sagte Sin Son Ho am Dienstag in New York. In ungewöhnlich scharfem Ton forderten die USA Nordkorea daraufhin auf, seine "aggressiven Aktionen" einzustellen.
"Wir wollen nicht, dass der UN-Sicherheitsrat Maßnahmen ergreift, die uns provozieren", sagte Sin bei seinem seltenen Presseauftritt weiter. Gleichzeitig verlangte er eigene nordkoreanische Ermittlungen an der Stelle, an der das Schiff gesunken war.
"Unannehmbares Verhalten" ändern
Die
südkoreanische Korvette "Cheonan" war am 26. März im Gelben
Meer untergegangen, 46 Matrosen kamen dabei ums Leben. Eine internationale
Untersuchung ergab, dass das Schiff von einem nordkoreanischen Torpedo
versenkt wurde. Pjöngjang bestreitet jedoch jegliche Verwicklung. Anfang
Juni rief Südkorea den UN-Sicherheitsrat an. Seoul fordert eine Verurteilung
Pjöngjangs durch die internationale Gemeinschaft. Am Montag stellten
Vertreter beider Länder den UN-Ratsmitgliedern ihre Version der Vorfälle vom
März dar.
Die Drohungen entsprächen dem "provozierenden Verhalten", das Nordkorea seit Anfang 2009 an den Tag lege, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Crowley. Er forderte Pjöngjang auf, sein "unannehmbares Verhalten" zu ändern. Washington wolle nicht noch "mehr Spannung auf der koreanischen Halbinsel".