Kim bekommt Preis für "Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit".
Eine indonesische Stiftung hat die Verleihung eines Friedenspreises an den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un verteidigt. Kim werde im September der Preis für "Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit" verliehen, bekräftigte die Leiterin der Organisation Sukarno und Tochter des ersten indonesischen Präsidenten, Rachmawati Sukarnoputri, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
Westliche Propaganda
Vorwürfe hinsichtlich Menschenrechtsverstößen seien "unwahr" und "westliche Propaganda". Kim erhalte den Preis "für seinen Kampf gegen neokolonialistischen Imperialismus".
Die Verleihung der Auszeichnung an Kim hatte für Schlagzeilen gesorgt und Spott und Ungläubigkeit hervorgerufen. In der Vergangenheit war der Preis an Freiheitsikonen wie den Inder Mahatma Gandhi und die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi aus Myanmar (Burma) verliehen worden.
Kim ist bekannt für seine Schonungslosigkeit im Umgang mit Beamten, die er der Illoyalität verdächtigte. So wurde etwa sein Onkel und ehemaliger Mentor Jang Song-thaek 2013 exekutiert.
Auch Kim Il-sung ausgezeichnet
Rachmawatis Vater Sukarno hatte bereits in den 50er Jahren Beziehungen zu Nordkorea hergestellt, die seither bestehen blieben. Er hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die Unabhängigkeit Indonesiens von der niederländischen Kolonialmacht erkämpft. Im Jahr 2001 wurde der Preis von Rachmawatis Stiftung posthum an Kims Großvater Kim Il-sung verliehen, den Staatsgründer und ersten Staatschef Nordkoreas.