Der Sohn des verstorbenen Diktators festigt weiter seine Macht.
Nach dem Tod seines Vaters scheint Kim Jong-un seine Macht in Nordkorea zu festigen. Das Zentralorgan der kommunistischen Arbeiterpartei bezeichnete ihn am Montag in mehreren Artikeln als Chef des Zentralkomitees der Partei und rief dazu auf, treu hinter ihm zu stehen. Der Chef des Zentralkomitees ist zugleich automatisch Generalsekretär der Arbeiterpartei, was als höchster ziviler Posten in Nordkorea gilt. Bis zu seinem Tod hatte Kim Jong-il dieses Amt inne.
Kim Yong Hyun von der südkoreanischen Dongguk-Universität betonte, Kim Jong-un habe den Posten des Generalsekretärs der Arbeiterpartei noch nicht offiziell übernommen. "Er dürfte dies aber bald tun und auch andere Posten übernehmen, die sein Vater bekleidete." Bisher hatte Kim Jong-un die offiziellen Beinamen "Großer Nachfolger" und "Großer Kamerad" und war am Wochenende in der kommunistischen Staatspresse erstmals als "Oberbefehlshaber" der Armee bezeichnet worden.
Kim Jong-il war am 17. Dezember im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Sein dritter Sohn Kim Jong-un, der 1983 oder 1984 geboren sein soll, hatte in den vergangenen Jahren nach und nach wichtige Posten in Militär und Partei übernommen und war seit September 2010 regelmäßig an der Seite seines Vaters aufgetreten. Er übernimmt die Herrschaft über Nordkorea nun in der dritten Generation, die genauen Machtverhältnisse sind allerdings noch unklar. Es war auch darüber spekuliert worden, dass der junge Kim lediglich als Marionette der Armee oder anderer Regierungskreise auftreten werde.