Jun Young-su war sechs Monate lang im kommunistischen Land inhaftiert.
Der US-Menschenrechtsbeauftragte Robert King hat Nordkorea in Begleitung eines Landsmanns verlassen, der in dem kommunistischen Land sechs Monate lang inhaftiert war. Der im November festgenommene Jun Young-su habe zusammen mit der Delegation um King in einem Flugzeug die Rückreise angetreten, berichtete am Samstag die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Dem Amerikaner koreanischer Abstammung wurde vorgeworfen, in Nordkorea missioniert haben.
Nordkoreanische Medien bestätigten nicht
Die nordkoreanischen Staatsmedien bestätigten, dass King das Land nach Beratungen über "humanitäre Fragen" zwischen beiden Seiten verlassen habe. Jun wurde nicht erwähnt. Nordkorea hatte am Freitag angekündigt, Jun werde aus "humanitären Gründen" freigelassen. King habe wegen des Falls sein Bedauern geäußert. Das US-Außenministerium hatte die Ankündigung begrüßt.
Jun wurde wegen nicht näher bezeichneter "Verbrechen gegen die Koreanische Demokratische Volksrepublik" festgehalten. Nach Berichten südkoreanischer Medien ist Jun ein Geschäftsmann, der in Nordkorea wegen missionarischer Betätigung festgenommen wurde. Er sei häufig mit einem gültigen Visum in dem stalinistisch geführten Land gewesen. In den vergangenen Jahren waren in Nordkorea mehrere Amerikaner wegen des Vorwurfs der illegalen Einreise festgenommen worden.
Erster Besuch von King
Robert King, der US-Sonderbeauftragte für Menschenrechte in Nordkorea ist, war am Dienstag zusammen mit Ernährungsexperten nach Pjöngjang gereist, um die Versorgungslage zu erkunden und über Menschenrechtsfragen zu sprechen. Es war das erste Mal, dass das atomar gerüstete, aber total verarmte Land den US-Menschenrechtsbeauftragten einreisen ließ. Der Posten war vor sieben Jahren eingerichtet worden. Die USA werfen dem Regime schwerste Menschenrechtsverletzungen vor. Nordkorea hatte zuletzt weltweit Regierungen um Nahrungshilfe gebeten.
Der Friedensnobelpreisträger und frühere US-Präsident Jimmy Carter war im April zusammen mit dem ehemaligen finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari, der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland und der irischen Ex-Präsidentin Mary Robinson nach Pjöngjang gereist. Sie hatten sich auch für gefangene Ausländer in dem ostasiatischen Land eingesetzt.