USA und Sürdkorea zeigen sich besorgt über neue Raketentests.
US-Verteidigungsminister Ashton Carter und sein südkoreanischer Kollege Han Min Koo haben eine scharfe Warnung an Nordkorea gerichtet. "Militärische Provokationen" oder gar "Angriffe" Pjöngjangs würden "nicht toleriert", erklärten die beiden Minister am Montag nach einer Sicherheitskonferenz in Seoul. Dabei berieten Vertreter beider Länder über ihre militärische Zusammenarbeit.
Carter und Han äußerten zudem ihre "ernste Besorgnis" über Spekulationen, wonach Nordkorea einen neuen Test einer Langstreckenrakete vorbereiten könnte. Nordkorea führte nach eigenen Angaben bereits drei Atomwaffentests aus. Es bestehen aber Zweifel, ob das nordkoreanische Atomwaffenprogramm ausreicht, um Atomsprengköpfe mit Raketen zu weit entfernten Zielen zu tragen.
Gefahr duch Atomwaffen
Bei seinem Treffen mit Han sei "offen" über die Gefahr durch nordkoreanische Atomwaffen, Raketen und Cyberangriffe gesprochen worden, sagte Carter. Mit seinem Verhalten bedrohe Nordkorea Frieden und Sicherheit weit über die koreanische Halbinsel hinaus.
Die USA haben seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953 dauerhaft fast 30.000 Soldaten in Südkorea stationiert. Bei ihrem Treffen in Seoul unterzeichneten Carter und Han ein Abkommen, mit dem geregelt wird, wie die Befehlsgewalt über die gemeinsamen Truppen im Kriegsfall von den USA auf Südkorea übergehen soll. Bisher war die Kommandoübergabe für Ende 2016 geplant gewesen. Nun wurden aber mehrere Bedingungen definiert, die Südkorea vorher erfüllen muss. Als wichtigste Punkte nannte Carter einen Ausbau der Geheimdienstkapazitäten und der Artillerieabwehr.
Carters Besuch in Südkorea war die erste Station einer achttägigen Reise durch die Asien-Pazifik-Region. Am Montag reiste er weiter nach Kuala Lumpur, wo er an einem Verteidigungsministertreffen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) teilnimmt.