Krise

Nordkorea verlegt Rakete an Ostküste

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Das Regime empfahl, die russische Botschaft in Pjöngjang zu evakuieren.

Nordkorea hat offenbar eine zweite Mittelstreckenrakete an seine Ostküste verlegt. Pjöngjang habe am "Anfang der Woche" insgesamt zwei Raketen per Zug zur Küste gebracht und sie auf mobilen Abschussrampen installiert, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag unter Berufung auf einen Regierungsvertreter in Seoul. Die USA erklärten, "alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen" in dem Konflikt getroffen zu haben.

Das Verteidigungsministerium in Seoul, das am Donnerstag die Verlegung einer ersten Mittelstreckenrakete bestätigt hatte, äußerte sich zunächst nicht dazu. Es soll sich um Raketen vom Typ Musudan handeln, die eine geschätzte Reichweite von rund 3.000 Kilometern haben. Diese kann auf bis zu 4.000 Kilometer ausgebaut werden. Damit können die Raketen theoretisch die Pazifikinsel Guam erreichen, ein Außengebiet der USA. Experten sehen Nordkorea aktuell allerdings nicht in der Lage, das US-Festland anzugreifen.

Der Norden sei "offenbar bereit, ohne Vorwarnung Raketen abzufeuern", zitierte Yonhap den südkoreanischen Vertreter. Ein Vertreter der Marine sagte Yonhap zudem, dass Südkorea zwei Abwehrsysteme vom Typ Aegis mit fortgeschrittenen Radarsystemen an die Küste entsandt habe - eines an die Ost- und eines an die Westküste. "Wenn der Norden eine Rakete abschießt, werden wir die Flugbahn verfolgen", sagte der Vertreter.

Botschaft soll evakuiert werden
Das Außenministerium in Nordkorea hat nach russischen Angaben mehreren Ländern eine Evakuierung ihrer Botschaften in Pjöngjang vorgeschlagen. Moskaus Vertretung habe ein entsprechendes Schreiben des Außenministeriums in Pjöngjang erhalten, teilte der russische Presseattaché Denis Samssonow am Freitag der Agentur Interfax zufolge in der nordkoreanischen Hauptstadt mit. Wegen der sich verschärfenden Lage auf der koreanischen Halbinsel werde den Russen der Abzug ihrer Diplomaten und Mitarbeiter empfohlen.

Russland prüfe die Bitte, plane zum jetzigen Zeitpunkt aber keine Evakuierungen. "Wir befinden uns im Entscheidungsprozess", sagte Samssonow. Es gebe auch keine äußeren Anzeichen für Spannungen in Pjöngjang. Russland hat eine gemeinsame Grenze mit Nordkorea.

Österreichs Nordkoera-Botschaft nicht betroffen
Von der jüngsten Warnung der nordkoreanischen Regierung an die ausländischen diplomatischen Vertretungen in Pjöngjang ist die österreichische Botschaft nicht betroffen. Sie hat ihren Sitz in Seoul und ist sowohl für Nord- als auch für Südkorea zuständig.

Laut dem Außenministerium haben die derzeit angespannten Beziehungen zwischen der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) "bisher keine Auswirkungen auf die Sicherheitslage von Reisenden" gezeitigt. Aufgrund der jüngsten Zwischenfälle könne jedoch eine Zunahme der Spannungen nicht ausgeschlossen werden, hieß es am Freitag auf der Homepage des Ministeriums. Für Nordkorea bestehe momentan kein länderspezifischer Sicherheitshinweis.
 

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