Moskau

NSA-Enthüller Snowden: Asyl in Russland?

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 Kreml deutet mögliche Hilfe für Enthüller von Spähprogramm an.

Die russische Regierung würde ein Asyl-Gesuch des Enthüllers des US-Spähprogramms PRISM, Edward Snowden, prüfen. "Falls wir solch einen Antrag erhalten, werden wir ihn einer Prüfung unterziehen", zitierte die russische Tageszeitung "Kommersant" am Dienstag den Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dimitri Peskow. Der Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Beziehungen in der Duma, Alexej Puschkow, rechnete bei einer Aufnahme Snowdens in Russland mit einer heftigen Reaktion Washingtons.

"Wenn Moskau Snowden Asyl gewährt, setzt es sich für die Verteidigung politisch Verfolgter ein", schrieb Puschkow im Kurznachrichtendienst Twitter. "Das wird hysterische Reaktionen in den Vereinigten Staaten hervorrufen, die dieses Recht ja nur sich selbst zugestehen."

Snowden hatte sich am Sonntag selbst als Quelle für die Berichte der "Washington Post" und des britischen "Guardian" über PRISM enttarnt. Mit dem Spähprogramm überwacht der US-Geheimdienst NSA über die Server großer US-Technologiefirmen die weltweite Kommunikation im Internet. Weil ihm in den USA eine strafrechtliche Verfolgung droht, flüchtete Snowden zunächst nach Hongkong. Er deutete darauf ein mögliches Asylgesuch in Island an. Die Einwanderungsbehörde des Inselstaats erklärte am Montag, bis dahin noch keinen Antrag erhalten zu haben.

Russlands Regierung hatte wiederum bei mehreren Gelegenheiten Sympathien für Julian Assange erkennen lassen, der als Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks diplomatische Depeschen der US-Behörden veröffentlichen ließ und sich damit den Zorn Washingtons zuzog. Assange, der sich aus Angst vor einer Auslieferung seit Monaten in der Botschaft Ecuadors in London aufhält, bezeichnete Snowden in einem Fernsehinterview mit Sky News am Dienstag als "Helden", der "die Öffentlichkeit über eines der wichtigsten Ereignisse des Jahrzehnts informiert hat".

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